Das neue Foyer mit dem «Grundstein»
Das neue Foyer mit dem «Grundstein»
  • Nathan Leuenberger
  • Aktualisiert am

Versprechen gehalten: So sieht die Joggelihalle pünktlich zu den Swiss Indoors aus

Der neue Basler Event-Tempel erstrahlt im Glanz des Neuen. Das Foyer der altehrwürdigen St. Jakobshalle ist nun vollständig saniert. Am Freitag luden die Verantwortlichen zu einem Rundgang. Auch das Catering ist in der Zwischenzeit vergeben: Bier von Heineken, Würste von Bell.

Nun ist sie definitiv verschwunden, die alte St. Jakobshalle. An ihrer Stelle steht nun schon fast vollendet das neue Modell. Erst letztes Jahr ging es los mit der «Sanierung» der Eventhalle beim Joggeli. Wenn man vor, und vor allem im Gebäude steht, sieht man aber eher einen Umbau. Giovanni Panozzos Originalbau ist kaum wiederzukennen.

«Was wir hier machen, ist sportlich. Es ist sogar Extremsport», sagt Thomas Blanckarts, Leiter des baselstädtischen Hochbauamts. Tag und Nacht werde an der neuen Halle gehämmert und geschraubt. Inzwischen seien zwei der drei grossen Bau-Etappen abgeschlossen. Spätestens Montagabend soll die ganze Baustelle – die momentan noch sehr präsent ist – verschwinden, um den Swiss Indoors Platz zu machen. «Wir haben schon von Anfang an gesagt, dass bis zur Swiss Indoors nicht alles fertig sein wird. Der Nordteil ist jetzt allerdings fertig», sagt Blanckarts.

Ein brillanter Vorplatz


Mit dem Nordteil ist der Bereich Richtung Tramhaltstelle gemeint. Was früher als Besucher eher eng und sperrig wirkte, ist heute offen und einladend. Der Vorplatz wurde fast bis zur Tramhaltstelle gezogen und überdacht. Ein Grossteil davon ist nun Teil des Gebäudes, als Eingangshalle und Mehrzweckraum. Obwohl die Decke im alten Teil immer noch drei Meter hoch ist, wirkt der Raum jetzt grösser. Dafür sorgt die neu eingebaute, grosszügige Treppe, die aus dem Foyer nach oben Richtung Halle führt.

Die neue Mehrzweckhalle des Foyers.

Hier war früher Gras, nun eine brandneue Treppe.

Alles wirkt offener, heller.

Die «Löcher» in der Decke sollen die Decke künstlich höher machen.

In der Mitte soll noch eine Scheibe montiert werden, die Tageslicht in den Raum lässt.

Durch diese Türe muss er kommen: das massive Tor für die Lastwagen

Ein Blickfang im Eingang ist definitiv das Werk des Basler Künstlers Eric Hattan: der 25 Tonnen schwere Grundstein, aus dem eine tragende Säule spriesst. 

Eric Hattans Grundstein mit dem tragenden Balken.

Der Künstler mit seinem Findling bei der Ankunft im Sommer. ©Keystone

«Kunst am Bau heisst heute immer, dass man es auch wegnehmen kann, wenn es im Weg ist. Daher wollte ich etwas machen, das Teil des Baus ist», erläuterte Künstler Hattan sein Werk vor Ort. Wie das Gebäude selbst, soll auch sein Grundstein für die Ewigkeit sein. Es sei kein leichtes Unterfangen für Statiker und Ingenieure gewesen, diesen miteinzuplanen.

Der Künstler selbst hat es mit seinem Konzept auch nicht einfacher gemacht: «Ich lege diesen Stein hier hin und wie ihr das löst, ist euer Problem», habe er gesagt. Ganz zurückgezogen hatte sich Hattan dann aber doch nicht, sondern er arbeitete mit den Beteiligten zusammen, um das Kunstwerk möglich zu machen. Nun trägt der Stein die Säule, die bis zu 3'000 Tonnen stemmen muss – das ist das Äquivalent von 625 Elefanten.

Noch fehlt der eigentliche Kern

Im Herzstück der St. Jakobshalle hat sich noch nicht viel verändert, «das ist Teil der dritten Etappe», so Projektleiter Beat Grossglauser. «Die Bestuhlung wird neu, Gänge werden noch renoviert und es wird eine Lastwageneinfahrt, direkt in die Halle geben.» Für Grossevents sei das von grossem Vorteil, da die nötige Infrastruktur nicht zusätzlich ausgeladen und transportiert werden muss.

Auch an der Akustik wird noch gefeilt – ein Dauerthema in der Halle: «Wir haben jetzt schon die bisherigen Fenster zugemauert, so dass der Klang nicht so einfach nach aussen dringt. Die Schallabsorber an der Decke werden wir noch auswechseln.» Eine Akustik wie im Hans Huber-Saal dürfe man allerdings nicht erwarten: «Schliesslich haben wir hier meist Rock- und nicht Klassik-Konzerte.»


Künftig soll die Halle rund 6'000 festinstallierte Sitze beheimaten, wobei bis zu 12'000 Besucher bei Konzerten Platz haben.

Essstände aus Holz, Belichtung aus Sternen, Bier von Heineken

Die früher provisorisch aufgestellten Essensstände sind nun fest im Bau integriert. Auch die Schwarz gestrichene Wand ist nicht mehr, an ihrer Stelle sind nun helle Holzstäbe angebracht. Die ausgeschriebenen Aufträge fürs Catering sind mittlerweile zugeschlagen worden: Das Bier liefert Heineken, die Würste Bell.

Die letzten Holzstäbe werden noch angebracht

Und so sieht die neue Gastro-Ausstattung aus.

Ins Auge springen dürfte die neue Beleuchtung des Foyers. Diese besteht aus unzähligen «Donuts», die nebeneinander an der Decke montiert wurden. Zwischen den Lampen hängen Fäden von der Decke. Diese sind allerdings keine Zeugen schludriger Elektriker-Arbeit, sondern eine Sekundärbeleuchtung. «Die Fäden können wir an Gala-Diners und an gehobeneren Events verwenden. Das Licht ist viel dezenter und schafft so eine intime Stimmung», führte Architekt Heinrich Egelo aus. Die dünnen Fäden mit winzigen Lämpchen würden wie ein Sternenhimmel wirken. Leider konnte das beim Rundgang noch nicht vorgeführt werden – die Installation ist noch nicht fertig.

Links eines der «normalen» Beleuchtungselementen, rechts ein «Stern».

Es ist also tatsächlich geglückt: Pünktlich zu den Swiss Indoors, die am 21. Oktober beginnen, ist der komplette Nordteil fertiggestellt. Und während im Foyer noch die letzten Einzelheiten ausgearbeitet werden, wird in der Halle schon fürs Tennisspektakel aufgebaut. Nun fehlt nur noch ein Umbau-Drittel, bis im 2018 die neue Joggelihalle mit Pomp und Glanz eröffnet werden kann.

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