Gemeinsam zum Erfolg: Der FC Basel will zusammenstehen, um europäisch zu überwintern. Bilder: Georgios Kefalas/Keystone
Gemeinsam zum Erfolg: Der FC Basel will zusammenstehen, um europäisch zu überwintern. Bilder: Georgios Kefalas/Keystone
  • Andy Strässle
  • Aktualisiert am

Vor Champions League-Knaller gegen Benfica: Wicky fordert Geschlossenheit und Leidenschaft

Medienrummel im St. Jakob-Park. Das Interesse der portugiesischen Medien ist riesig. Entsprechend ist der Gästesektor im St. Jakob-Park morgen Abend ausverkauft. Gesamthaft sind 33'400 Tickets verkauft. Man darf also eine volle Bude erwarten.

Basel bereitet den Gästen von Benfica Lissabon einen nassen Empfang. Die Fussballer aus der portugiesischen Hauptstand – der Stadt der sieben Hügel – trafen das letzte Mal 2011 unter Trainer Heiko Vogel auf rotblau. Damals spielten beim FCB noch Nationalspieler Xherdan Shaqiri, Marco Streller und Beni Huggel, um nur ein paar klingende Namen zu nennen. Vor sechs Jahren ging der FC Basel zu Hause 0:2 unter. Die Kampagne endete in der Gruppenphase. Erst ein Jahr später gelang den Baslern der Vorstoss in die Achtelfinals.

Renato Steffen will gegen Benfica «physische Präsenz» zeigen. Bild: Keystone.

Heute ist im Medienzentrum des St. Jakob-Park bei den Verantwortlichen wenig von der Euphorie und vom Glanz vergangener Tage zu spüren. Allerdings herrscht dort ein ziemlicher Medienrummel, da mehrere Fernsehteams aus Portugal dabei sind und auch die lokalen und nationalen Medien grosses Interesse am ersten Heimspiel des FCB in der Champions League haben. Mit einem knappen Sieg gegen Zürich konnte rotblau die Erwartungen der Fans erfüllen. Auch bei Gast Benfica ist die Lage angespannt. Die Hauptstadt-Mannschaft liegt in der Meisterschaft auf dem dritten Platz und hat das erste Spiel in der Königsklasse gegen Moskau ebenfalls verloren. Raphael Wicky sieht Benfica als «klaren» Favoriten. Er erwartet ein schwieriges Spiel gegen eine starke Mannschaft. «Trotzdem werden wir unsere Chancen haben und wollen diese nutzen». 

Auch Benfica angeschlagen

Wicky sieht die Portugiesen als sehr «offensives» Team, das immer dominiert und viel Ballbesitz hat. Nationalspieler Haris Seferovic sieht Raphael Wicky in der Rolle des Stossstürmers, während Sturmkollege Jonas von Benfica mehr wie ein Zehner agiere, sich also auch einmal im Raum fallenlasse. Benfica sei spielstark und technisch sehr gut. Der Basler Rechtsaussen Renato Steffen will an der Medienkonferenz nicht von «Angst» vor dem Gegner sprechen, allerdings müsse man versuchen, die Portugiesen am Aufziehen ihres Spiels zu hindern. Basel müsse «physisch» sehr präsent sein.

Raphael Wicky hofft auf einen «perfekten Tag». Bild Keystone.

Die Startniederlage Benficas gegen Moskau sieht Trainer Raphael Wicky nicht als Vorteil. Er glaubt die Portugiesen werden nicht anders auftreten als sonst. «Geschlossenheit, Leidenschaft», fordert Raphael Wicky erneut von seiner Mannschaft. Wenn rotblau die Torchancen nutze, könne man die drei Punkte in Basel behalten. Auf seine Torflaute angesprochen, sagt Renato Steffen, er arbeite jeden Tag daran, dies zu ändern. Allerdings liege für ihn das Schwergewicht darauf, der Mannschaft zu helfen und dahin zu gehen, wo es «wehtut».

Freude vor dem Fussballfest

Auch Renato Steffen betont, dass es auf die «Geschlossenheit im Team» ankomme. Im Moment betreibe der FCB auch sehr viel Aufwand für ein Tor. Aber er sei sicher, dass mit mehr Zusammenhalt, die Mannschaft aus der Negativspirale herauskomme und man wieder den FCB sehe, den man gewohnt sei. Zum Schluss sagt der Trainer, der FC Basel stecke sich immer hohe Ziele und wolle gewinnen. «Es muss aber alles stimmen, damit wir gegen ein starkes Benfica gewinnen können.» Es braucht ihn also wieder einmal den «perfekten Tag», von dem Wicky auch heute wieder spricht. Für den Champions League-Knaller fehlen nur Pululu und Verteidiger Omar Gaber, der verletzt ist. Wieder dabei ist Mohamed Elyonoussi. Schliesslich wird die Zeit schon knapp. Wicky und Steffen müssen weiter. Mittagessen mit der Mannschaft und dann Training. Die Freude aufs internationale Fussballfest wächst.