barfi.ch / Markus Jeanneret
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  • Christine Staehelin
  • Aktualisiert am

Was ist das Geheimnis hinter Basels schönstem Weihnachtsbaum? Der Basler «Mister Christmas» verrät es barfi.ch

Den Weihnachtsbaum im Innenhof des Basler Rathauses, denjenigen auf dem Marktplatz sowie die Weihnachtsfähre- und tram schmückt der Basler «Mister Christmas», Markus Jeanneret. barfi.ch verrät er, weshalb sich seine Bäume so gut fotografieren lassen. 

Wenn ihn die Basler beim Stadtbummel ansehen, kommt etwas Stolz auf: Der Weihnachtsbaum im Innenhof des Basler Rathauses ist der heimliche Star der Basler Weihnacht. Hinter diesem wunderschönen Baum sowie jenem auf dem Marktplatz, der Basler Weihnachtsfähre und dem -tram steht der Basler «Mister Christmas», Markus Jeanneret, Inhaber der Firma mit dem passenden Namen «Santa Claus».

Der Baum muss zum Freund werden

Seit 17 Jahren schmückt Markus Grolimund Jeanneret den Weihnachtsbaum im Rathaus © barfi.ch 

Seit 17 Jahren schmückt Markus Jeanneret den Rathaus- und Marktplatzbaum. In den vergangenen Jahren auch jene am Bahnhof SBB und beim Badischen Bahnhof. «Bevor wir den Baum schmücken, müssen wir ihn "schmecken», sagt Markus Jeanneret mit einer grossen Selbstverständlichkeit. Den Baum schmecken? «Damit meine ich eigentlich, dass man seine Struktur erkennen muss und irgendwann begreift man den Baum.»  Denn jeder Baum habe eigene Charaktereigenschaften und man müsse sich mit ihm anfreunden. Das sei nötig, denn die Tanne sei am sogenannten «längeren Hebel» und könne die Dekorateure schon plagen. Asymmetrische Äste werden abgesägt, dann kann das Dekorieren beginnen. 

Drei Jahre Lehrzeit

© barfi.ch 

Dabei spielt das Licht die wichtigste Rolle, sagt der gelernte Elektriker Jeanneret. Ein nicht ganz einfaches Unterfangen bei einem 18 Meter hohen Baum. «Wir haben eine Technik entwickelt, die den Baum von innen leuchten lässt», sagt Markus Jeanneret. Als ob dies noch nicht Herausforderung genug wäre, gibt es etwas Anderes zu bedenken: Beim Schmücken des Tannenbaums, hat der Fachmann eine Hebebühne. Doch nicht vergessen darf er die Zaungäste, die den Baum von unten ansehen. «Den Winkel des Betrachters muss man berücksichtigen», erklärt er. «Bis vier Meter kann das Licht auf dem Ast sein, danach muss man es anpassen». Ein Mitarbeiter von Markus Jeanneret braucht gut drei Jahre bis er diese Technik beherrscht. Doch ist sie einmal erlernt, strahlt der Baum zu jeder Tageszeit und sogar auf Fotos.

Augen zusammenkneifen

Die Weihnachtskugeln reflektieren das Licht © barfi.ch 

Beim Aufhängen der Kugeln gibt es verschiedene Tricks, am besten beginnt man mit den grossen Kugeln und hört mit den kleinen auf. «Wichtig ist, dass der Baum symmetrisch aussieht», sagt der Experte. Die Kugeln am Weihnachtsbaum im Rathaus und auf dem Marktplatz sind aus Kunststoff. «Diese haben den Vorteil, dass sie das Licht reflektieren und so verstärken», sagt Markus Jeanneret. Um sicher zu gehen, dass Kugeln und Licht in der Balance sind, hat der Fachmann einen simplen Trick: «Wir kneifen jeweils die Augen zusammen».

Technik als Herausforderung

Wie bringt man die Fähre zum Leuchten? © barfi.ch 

Eigentlich ist Jeanneret Elektriker. Früher habe ihm die Weihnachtsbeleuchtung nie gefallen, sagt er. «Ich kann das besser, dachte ich», lacht Markus  Jeanneret. Seither verfeinert er Dekoration der Weihnachtsbäume. «Ich mache es immer noch sehr gerne, das ist Voraussetzung». Spannend für ihn sei es, eine technische Lösung für eine Idee zu finden. Bei der Weihnachtsfähre musste er die Stromversorgung gewährleisten und kam dann auf die Lösung: LKW-Batterien. Auch das Basler Weihnachtsdrämmli stammt von ihm. «Dort war das Problem, dass es sich um einen Oldtimer handelte und das Tram nicht verändert werden durfte», sagt er. Das heisst, keine Bohrlöcher oder sonstige bleibenden Eingriffe. Hinter den wunderschönen, manchmal fast kitschigen Beleuchtungen steckt also trockenes Handwerk. 

Basler Weihnachtsschmuck

Ein Basler Weihnachtskranz © barfi.ch 

Ideen hat der Basler «Mister Christmas» mehr als genug. «Ich bin ständig am Denken», erklärt er. «Einfälle habe ich beim Kochen, Duschen, in den Ferien und beim Autofahren». Pionier ist er beim Bebbi-Weihnachtsschmuck, vor siebzehn Jahren begann Jeanneret, typischen Basler Weihnachtsschmuck zu entwerfen: Vom Schorsch vom Haafebeggi, über Fasnachtsfiguren bis zum Basler Münster und dem Basilisken stammt alles von ihm. Das Sortiment wächst und wächst. Die Heimwehbasler danken es ihm. 

Besonders bei Heimweh-Baslern beliebt: Der Bebbi-Weihnachtsschmuck © barfi.ch 

Für den Beleuchtungsexperte ist das ganze Jahr Weihnachten, ausser dann, wenn die gesamte Welt die Festtage feiert. «Dann fliege ich ab, in die Wärme an den Strand», freut sich Markus Jeanneret. Weit weg von Weihnachtsbäumen, Lichterketten und dem weihnächtlichen Glanz dieser Zeit.

Da schlägt das Fasnachtsherz höher © barfi.ch 

Weitere Informationen auf der Website von Santa Claus GmbH 

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