Ein Zipfel ist immer noch da. Fotos: Alena Lachmann/ Keystone
Ein Zipfel ist immer noch da. Fotos: Alena Lachmann/ Keystone
  • Andy Strässle
  • Aktualisiert am

Was ist los mit Basels Hilton? Es will und will nicht verschwinden

Vielleicht ist man heute einfach ein bisschen ungeduldig. Aber drei Monate nach dem offiziellen Beginn der Abrissarbeiten des Hilton Basel fragt sich ganz Basel, weshalb unter einem riesigen Schutthügel u.a. noch der ganze unversehrte Eingangsbereich und sogar eine komplette Hotelecke steht. Gebäude von solcher Grösse verschwinden, fährt erst einmal der Bagger auf, gewöhnlich in Wochenfrist.

Es ist Geschichte: Das Basel Hilton. Nein, nicht ganz. Ein Zipfel des 1975 eröffneten Luxushotels, in dem Michael Jackson, Eric Clapton oder der frühere US-Notenbank-Chef Alan Greenspan übernachtet hatten, steht immer noch. Die Geschichte des Hilton ist gespickt mit Stars: Tennis-Rüpel John McEnroe übernachtete in den 90ern am Aeschengraben und der Chinesische Staatspräsident Jian Zemin kam 1999 nach Basel. Da wirken Besuche von Gästen, wie Baywatch-Star David Hasselhof, Thomas Gottschalk und selbst Robbie Williams, fast schon popelig. 

Heute hängt vom Hilton noch ein letzter Zipfel in der Luft. Immerhin sorgte der Fund eines Brunnens aus dem 18. Jahrhundert nochmals für etwas Aufmerksamkeit. Sofort sei die «Kantonale Archäologische Bodenforschung» alarmiert worden. Die Baloise scheibt im Tagebuch zum Abriss des Luxushotels: «Da der Brunnen damals den Grundwasserspiegel erreichen musste, wird er wohl noch einige Meter in die Tiefe reichen. Bei den laufenden Aushubarbeiten wird er entsprechend weiter zum Vorschein kommen.»

Die Verzögerungen beim «Rückbau» des doch immerhin neunstöckigen Luxuskastens erklärt die Baloise gleich selbst: «Wer glaubt, ein Rückbau sei eine blinde Zerstörung, der täuscht sich. Viel eher handelt es sich um fein austarierte Präzisionarbeit, die keine Fehler verzeiht.» Auf Anfrage von barfi.ch erklärt Baloise Sprecher Patrick Pensa: «Im Moment läuft, abgesehen von der Entdeckung des Brunnens, alles normal weiter. Es ist nichts unvorgesehenes geschehen.» 

Aber alleine der Abtransport des Betons beim oberirdischen Abriss ist eine logistische Leistung 220 Sattelschlepper transportieren 5'500 Tonnen ab. Als Ziel hat sich die Baloise für das Ende des Rückbaus Herbst 2016 gebeben. Auch der Baubeginn des neuen «Baloise Parks», in der Fachsprache der «Hochbau» ist vorsichtigerweise erst auf den Anfang des nächsten Jahres vorgesehen. Aber egal, vom alten Hilton ist nur noch ein Zipfel zu sehen. Mit der Ruine lässt sich aber wohl kein Promi mehr hinter dem Ofen hervorlocken.

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