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Carla Del Ponte wird Ehrendoktorin der Universität Bern

Die Universität Bern hat an ihrem Dies academicus am Samstag sieben Ehrendoktortitel verliehen. Für ihre Verdienste ausgezeichnet wurde unter anderem die ehemalige Chefanklägerin des UNO-Kriegsverbrechertribunals, Carla del Ponte.

Die gebürtige Tessinerin habe sich "unermüdlich, voller Leidenschaft und mit einem uneingeschränkten Gerechtigkeitssinn (...)" für Menschenrechte, die Bekämpfung der Korruption und die Unterstützung von Kriegsopfern und Flüchtlingen eingesetzt, heisst es in der Laudatio der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät.

Von 1994 bis 1999 war Del Ponte Bundesanwältin der Schweiz und anschliessend bis 2007 Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag. Von 2008 bis 2011 war sie Botschafterin der Schweiz in Argentinien. Seit 2012 ist Del Ponte Mitglied der Syrien-Kommission der UNO.

Acht Weltreligionen unter einem Dach

Die Theologische Fakultät würdigte Hartmut Haas, der über Jahre die Idee eines Hauses der Religionen beharrlich verfolgte und zusammen mit Mitstreitenden massgeblich zur Umsetzung beigetragen habe.

Haas habe mit seinem Einsatz für den kulturellen Austausch und den Dialog der Religionen "in Zeiten weit verbreiteter Intoleranz" einen Beitrag zum religiösen Frieden geleistet.

Das Haus der Religionen am Berner Europaplatz wurde 2014 eingeweiht. Das Haus vereint die acht grössten Religionen unter seinem Dach. Vor wenigen Wochen besuchte der Dalai Lama die Institution und zeigte sich beeindruckt. In dem Haus gehe es nicht bloss um das Miteinanderleben, sondern um das gegenseitige Verständnis.

Zur Ehrensenatorin ernannte die Universität Celia Zwillenberg, die sich, auch gemeinsam mit ihrem 2011 verstorbenen Mann, für die Universität eingesetzt hat, insbesondere durch die grosszügige Unterstützung der Judaistik.

Der mit 100'000 Franken dotierte Hans-Sigrist-Preis geht an die Forscherin Gabriele C. Hegerl. Mit ihren wissenschaftlichen Arbeiten habe sie Grundlagen zur Identifizierung und Quantifizierung des durch den Menschen verursachten Klimawandels geschaffen, schreibt die Universität.