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Der Bürgerkrieg - das grosse spanische Trauma

Der Bürgerkrieg mit mehr als 600'000 Toten ist das grosse Trauma der spanischen Geschichte. Zwischen Juli 1936 und April 1939 kämpften die Nationalisten unter General Francisco Franco gegen die linke Regierung der spanischen Republik.

Die Aufständischen wurden vom nationalsozialistischen Deutschland und dem faschistischen Italien unterstützt, die demokratisch gewählte Regierung erhielt Hilfe von der Sowjetunion und Mexiko. Nach dem Fall Madrids war Franco Alleinherrscher über Spanien - und blieb es bis zu seinem Tod 1975. Hunderttausende Republikaner flohen ins Exil.

Die Militärs, die sich im Juli 1936 gegen die Volksfront-Regierung erhoben, hatten geglaubt, das Land binnen weniger Tage unter ihre Kontrolle zu bringen. Doch vor allem in den grossen Städten stiessen sie auf unerwarteten Widerstand. Hier siegten bewaffnete Arbeitermilizen und loyale Polizeikräfte über die Putschisten. So auch in Barcelona.

Die anarchistische Gewerkschaft CNT machte sich an die revolutionäre Umgestaltung von Stadt und Land, als "Der kurze Sommer der Anarchie" (Hans Magnus Enzensberger, Suhrkamp, 1972) ging diese Phase auch in die deutsche Literaturgeschichte ein.

Uneinige Franco-Gegner

Katalonien hatte kurz nach Ausrufung der spanischen Republik 1931 ein Autonomiestatut erhalten und stand daher fest aufseiten der Republikaner. Doch das Lager der Franco-Gegner war sich selbst nicht einig: Im Mai 1937 gab es in Barcelona blutige Kämpfe zwischen Kommunisten auf der einen und Anarchisten und Linkssozialisten auf der anderen Seite.

Das brutale Vorgehen der Stalinisten war eine prägende Erfahrung für den Zeitzeugen George Orwell ("1984"), der als vermeintlicher Trotzkist Spanien fluchtartig verlassen musste. Barcelona fiel am 26. Januar 1939 - zwei Monate vor Madrid - in die Hände Francos. In Frankreich entstand eine katalanische Exilregierung, die 1977 nach Spanien zurückkehren durfte.