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Drei Millionen Kenianer auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen

Wegen der anhaltenden Dürre in Kenia sind nach Angaben des Roten Kreuzes inzwischen drei Millionen Menschen dringend auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Binnen drei Monaten habe sich die Zahl der hilfsbedürftigen Menschen in Kenia verdoppelt, und in den kommenden Wochen könne sie auf vier Millionen ansteigen, erklärte das kenianische Rote Kreuz am Dienstag.

Die Lage werde jeden Tag schlimmer. Die Zahl der mangelernährten Kinder steige stetig an. Kenia und andere ostafrikanische Länder leiden seit Monaten unter einer schweren Dürre.

Bereits zwei Regenzeiten waren von zu geringem Niederschlag geprägt, so dass Ernten ausblieben und Vieh verendete. Viele Familien in Kenia leben von den Einnahmen aus der Viehzucht, sie haben ihre Lebensgrundlage verloren. Gleichzeitig stiegen die Preise für die knapper gewordenen Lebensmittel an.

"Die Kinder werden krank und die Familien haben wegen des Todes tausender Nutztiere kein ausreichendes Einkommen mehr", erklärte Abbas Gullet vom kenianischen Roten Kreuz.

Zudem sei der Zugang zu Trinkwasser noch schwieriger geworden, manche Menschen müssten drei Mal so weit laufen wie früher, um Wasser für die Familie zu holen. Der Hilfsorganisation zufolge leiden 340'000 Kinder in Kenia unter verschärfter Mangelernährung.

"Uns fehlen die Worte, um die Situation in den betroffenen Gebieten in Kenia und der übrigen Region zu beschreiben", erklärte die Leiterin der Sektion Afrika des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, Fatoumata Nafo-Traoré.

Die Trockenheit hat auch die Spannungen zwischen verschiedenen Viehzüchter-Gemeinschaften verschärft. Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen wurden seit Dezember mindestens 30 Menschen getötet.