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ETH-Präsident möchte künftig mehr und günstigere Professuren

Weil die Zahl der Studierenden und die Ansprüche der Gesellschaft an die Forschung steigen, braucht es laut ETH-Präsident Lino Guzzella künftig auch mehr Personal. Da es aber voraussichtlich nicht mehr Geld vom Bund gibt, sollen die Professuren "weniger grosszügig" ausgestattet werden.

Gemäss einem Bericht der "NZZ am Sonntag" will die ETH in Zürich in den nächsten sieben Jahren rund 100 zusätzliche Professoren einstellen. Diese Zahl sei aber lediglich "eine Metapher, eine Zielgrösse" für das Wachstum bis 2024, sagte ETH-Präsident Lino Guzzella im Interview mit der "NZZ am Sonntag". "Vielleicht sind es dann auch etwas mehr oder weniger."

Finanziert werden soll der Personalausbau vorwiegend durch eigene Mittel. Gemäss Guzzella sollen als Erstes die Reserven aufgelöst werden. "Nur wenn es nicht anders möglich ist, werden wir über Kürzungen bei den Professuren sprechen."

In Menschen statt in Beton investieren

Beispielsweise könne man bei Abgängen von älteren Kollegen kleinere Professuren schaffen, die weniger grosszügig ausgestattet sind. Zudem werde die ETH nicht mehr so viel bauen. "Wir wollen weniger in Beton und mehr in Menschen investieren."

Im Schnitt ergäbe das rund zehn Prozent kleinere Budgets. Das sei machbar. Dann habe man immer noch "eine vernünftige Grundausstattung im Vergleich mit anderen Universitäten", sagt Guzzella weiter.

Ob die Pläne realisiert werden, ist noch offen. Mit dem Lehrkörper habe man am Freitag und Samstag "über viele gute Ideen diskutiert", aber man entscheide "nichts über die Köpfe weg".