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ETH erhält Millionen-Spende für Forschung an atomaren Bauteilen

Die Werner-Siemens-Stiftung unterstützt mit 12 Millionen Franken die Erforschung atomarer Bauteile für neuartige Schaltkreise an der ETH Zürich und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Dank der Spende soll ein Zentrum für Einzelatom-Elektronik und -Photonik entstehen.

Die weltweit übermittelten Datenmengen werden immer grösser, und damit müssen auch Kommunikationsnetzwerke und Prozessoren platz- und energiesparender werden. Mit der Spende der Werner-Siemens-Stiftung wollen ETH- und KIT-Forschende daher neuartige integrierte Schaltkreise erforschen und entwickeln, deren Bauteile aus einzelnen Atomen bestehen, wie die ETH am Dienstag mitteilte.

Der Startschuss für das neue Zentrum für Einzelatom-Elektronik und -Photonik soll am 1. Januar 2018 fallen, wie es weiter hiess. Koordinieren wird es Jürg Leuthold vom Institut für elektromagnetische Felder an der ETH. Der Sitz des Zentrums werde an der ETH sein, die Forschungsarbeit aber sowohl an der ETH als auch am KIT durchgeführt, erklärte Leuthold auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.

Kleiner und sparsamer

Angesichts der stetig wachsenden Datenmengen stossen die gegenwärtigen Technologien zur Datenverarbeitung und -übertragung an Grenzen, was Platz- und Energieverbrauch angeht. Die Wissenschaftler um Leuthold setzen daher auf neueste Erkenntnisse aus ihrer Forschung über Einzelatom-Bauteile: "Die Resultate zeigen, dass Bauteile mit atomaren Dimensionen nicht nur zuverlässig funktionieren, sondern auch energieeffizienter sind", so Leuthold laut der Mitteilung.

Zunächst sollen auf Basis dieser ersten Prototypen die neuen atomaren Bauteile weiterentwickelt, dann in ersten einfachen Chips integriert werden. Im Vergleich zu Chip-Technologie auf Basis heutiger Metall-Oxid-Halbleiter (CMOS) hoffen die Forschenden dadurch auf eine Grössenreduktion und Energieeinsparung um den Faktor 100 bis 1000.

ETH-Präsident Lino Guzzella und KIT-Präsident Holger Hanselka äusserten sich dankbar und erfreut über die Schenkung der Werner-Siemens-Stiftung. Sie biete eine einzigartige Gelegenheit, die Kompetenzen des KIT und der ETH in diesem Forschungsbereich zu bündeln, sagte Guzzella.

Die 12 Millionen Franken gehen zu zwei Dritteln an die ETH Zürich Foundation und zu einem Drittel an das KIT, wie erstere auf Anfrage der sda mitteilte.