Symbolbild, © Keystone
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Internet-Erpresser in Rumänien festgenommen

Sie legten Computer ihrer Opfer lahm und verlangten Lösegeld: Fünf mutmassliche Internet-Erpresser sind nach internationalen Ermittlungen in Rumänien festgenommen worden. Dies teilte die EU-Polizeibehörde Europol am Mittwoch in Den Haag mit.

Die Männer hätten über betrügerische E-Mail-Anhänge Schadsoftware auf fremde Computer geschleust und die Rechner damit lahmgelegt. Anschliessend verlangten sie von ihren Opfern Geld für die angebliche Beseitigung der Sperre.

Die niederländische Polizei ist laut Europol bereits Anfang des Jahres einer Gruppe von Rumänen in Italien, den Niederlanden und Grossbritannien auf die Spur gekommen. Sie soll die Erpresser-Software "CTB-Locker", getarnt als Mail seriöser Absender, verschickt haben. Wer den Anhang öffnete, verschlüsselte automatisch seinen eigenen Rechner.

Nach längeren Ermittlungen wurden in der vergangenen Woche sechs Häuser in Rumänien durchsucht und drei mutmassliche Täter festgenommen. Zahlreiche Computer und Speichermedien wurden beschlagnahmt. Mehr als 170 Opfer aus verschiedenen europäischen Ländern wurden identifiziert.

Nur einen Tag später wurden in der rumänischen Hauptstadt Bukarest zwei Rumänen festgenommen, die in den USA mit der Erpresser-Software "Cerber" ähnlich vorgegangen waren. Sie gehörten zu derselben Tätergruppe.

Den Angaben von Europol zufolge hatten sich die Männer die Software im sogenannten Darknet beschafft. Die Täter hätten die Besitzer der Software mit 30 Prozent an ihrem Profit beteiligen müssen. Europol riet, niemals auf Geldforderungen von Internet-Erpressern einzugehen, sondern sich an die Polizei zu wenden.