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Snapchat-Firma stürzt nach schwachen Quartalszahlen an der Börse ab

Auf die Euphorie des Börsengangs folgt die grosse Ernüchterung: Snap, die Firma hinter der Snapchat-App, erlebt mit ihren Quartalszahlen ein weiteres Debakel. Der Aktienkurs fällt nachbörslich auf ein neues Rekordtief.

Die Betreiberfirma der Foto-App Snapchat hat Anleger auch mit dem zweiten Quartalsbericht nach ihrem Börsengang enttäuscht. In den drei Monaten bis Ende Juni nahm der Verlust verglichen mit dem Vorjahreswert von 116 Millionen auf 443 Millionen Dollar zu, wie Snap am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte.

Der Umsatz stieg zwar um über 150 Prozent auf 182 Millionen Dollar - blieb damit aber unter den Prognosen der Analysten. Die Aktie stürzte nachbörslich zeitweise um 14 Prozent ab.

Auch das Nutzerwachstum konnte Investoren nicht überzeugen. Die Zahl der täglich aktiven User kletterte auf 173 Millionen, was einem Anstieg um 21 Prozent im Jahresvergleich und um vier Prozent verglichen mit dem Vorquartal entspricht. Die Erlöse pro Nutzer stiegen von 50 Cent im Vorjahreszeitraum auf 1,05 Dollar. Am Finanzmarkt war jedoch ein noch grösserer Zuwachs erwartet worden.

Snapchats Muttergesellschaft Snap war Anfang März mit grossem Rummel in New York an die Börse gegangen. Zuletzt bekamen Anleger aber kalte Füsse. Nachbörslich markierte der Kurs ein Rekordtief unter 12 Dollar. Der Ausgabepreis der Aktien hatte bei 17 Dollar gelegen. Zum Handelsschluss am Donnerstag brachte es Snap immerhin noch auf einen Börsenwert von gut 16 Milliarden Dollar. Damit ist die Firma zwar meilenweit abgeschlagen hinter dem grossen Rivalen Facebook - wird aber fast fünf Milliarden Dollar höher bewertet als Twitter.

Snapchat wird vor allem von Personen unter 30 Jahren genutzt, die es schätzen, dass ihre Nachrichten schnell wieder gelöscht werden. Das Unternehmen nimmt vor allem mit Werbung Geld ein und konkurriert dabei direkt mit Google und Facebook.