Die invasive Pflanzenwespe wurde bereits 2003 in Polen und Ungarn an verschiedenen Ulmenarten nachgewiesen. Inzwischen ist sie aus 18 europäischen Ländern bekannt. Im Juni 2017 wurde sie nun erstmals in der Schweiz, im Kanton Zürich, an Bergulmen entdeckt, wie die Forschungsanstalt WSL am Montag mitteilte.
Die Fachleute gehen davon aus, dass sich die Insekten weiter ausbreiten. Für die ohnehin schon durch das Ulmensterben, eine aggressive Pilzkrankheit, stark dezimierten Bäume bedeutet dies eine zusätzliche Belastung.
Vier Generationen pro Jahr
Zickzack-Ulmenblattwespen scheinen sich ungeschlechtlich fortzupflanzen. Bislang wurden keine Männchen beobachtet. Die Weibchen sind 6 bis 10 Millimeter gross und bräunlich bis schwarz gefärbt mit bräunlich durchscheinenden Flügeln und hellen Beinen.
Sie legen bis zu 50 Eier einzeln am Blattrand ab. Nach knapp einer Woche schlüpfen daraus die Larven. Diese sind hellgrün mit einem dunklen Streifen seitlich am Kopf. Die Frassspuren der jungen Raupen zeigen das namengebende typische Zickzack-Muster an den Blättern. Ältere Raupen fressen das gesamte Blatt mit Ausnahme des Mittelnervs. Ein Befall kann bis zum Kahlfrass führen.
Mehrjähriger Frass schwächt die Bäume und macht sie anfälliger für andere Schädlinge. Gegenmassnahmen gibt es nur beschränkt. So kann im Herbst das abgefallene Laub mit den anhaftenden Winterkokons zusammengeharkt und vernichtet werden. Der Einsatz von Pestiziden in anderen Ländern war nicht erfolgreich.
Der gesamte Zyklus von der Eiablage bis zum Schlüpfen der Weibchen der neuen Generation dauert nur einen Monat, so dass die Zickzack-Ulmenblattwespe bis zu vier Generationen im Jahr bilden kann, wie es in der Mitteilung heisst.
Aus Ostasien eingeschleppt
Gefährdet sind alle Ulmenarten, auch Zuchtformen. In Europa werden offenbar bevorzugt Berg- und Feldulmen befallen, Flatterulmen dagegen weniger. Auch Ulmen, die als resistent gegen das Ulmensterben gezüchtet worden sind, sind nicht gefeit gegen Zickzack-Ulmenwespen.
Die Schädlinge wurden vermutlich mit Pflanzenimporten aus Ostasien eingeschleppt. Die Fachleute gehen davon aus, dass nicht nur befallene Jungbäume eine Gefahr darstellen sondern auch Zweige, Blätter oder Erde.
In Europa lässt sich kein Befallszentrum und keine bestimmte Ausbreitungsrichtung ausmachen, wie es in der Mitteilung heisst. In relativ kurzer Zeit trat die Art punktuell in weit voneinander entfernten Gebieten auf. Die Insekten können ausgezeichnet fliegen und werden vermutlich auch passiv mit dem Verkehr verbreitet.