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Zahlen und Fakten rund um die Radio- und Fernsehgebühren

Die No-Billag-Initiative will die Radio- und Fernsehgebühren abschaffen. Das Ziel ist eine rein kommerzielle Finanzierung. Heute sind die Angebote der SRG zu drei Vierteln über die Empfangsgebühren finanziert.

Im vergangenen Jahr brachten die Gebühren insgesamt rund 1,37 Milliarden Franken ein. 1,24 Milliarden Franken gingen an die SRG. Rund die Hälfte der Gebühreneinnahmen - etwa 600 Millionen Franken - fliessen in die Information, die nur zu 22 Prozent über kommerzielle Einnahmen finanziert ist.

Für Kultur und Bildung wendet die SRG rund 300 Millionen Franken pro Jahr auf. Sie unterstützt Filmfestivals und die Filmbranche, um Filme über Schweizer Themen zu ermöglichen. Auch Schweizer Musik wird gefördert. In Sportangebote fliessen jährlich rund 210 Millionen Franken. Dazu gehört die Übertragung von Grossereignissen, beispielsweise des Lauberhornrennens.

Lokal- und Regionalsender

Gelder aus dem Gebührentopf erhalten neben der SRG 21 Lokalradios und 13 Regionalfernsehen, die einen Service-public-Auftrag erfüllen. Im vergangenen Jahr flossen 61 Millionen an private Veranstalter. Bei den Regionalfernsehen machen die Gebühren im Schnitt 53 Prozent des Budgets aus.

Insgesamt arbeitet die Radio- und Fernsehbranche in der Schweiz jährlich mit rund 2,4 Milliarden Franken. Würde das Angebot reduziert, dürften mehr Werbegelder ins Ausland abfliessen. Bereits heute gehen über 40 Prozent des Werbeumsatzes via private Werbefenster ins Ausland.

365 Franken im Jahr

Die Empfangsgebühr beträgt heute 451 Franken. Mit dem Wechsel zur geräteunabhängigen Abgabe sinkt sie ab 2019 für Haushalte auf 365 Franken pro Jahr. Unternehmen zahlen eine nach Umsatz abgestufte Abgabe, die ab einem Umsatz von 500'000 Franken fällig wird. Rund drei Viertel der Unternehmen zahlen somit keine Abgabe.

Die Gebührenfinanzierung soll die Unabhängigkeit von privaten Geldgebern und der Politik sicherstellen. Die Behörden dürfen den Radio- und Fernsehveranstaltern keine inhaltlichen Vorgaben machen.

Für alle Landesteile

Die SRG ist aber verpflichtet, in allen Amtssprachen für ein gleichwertiges, vielfältiges Radio- und TV-Angebot zu sorgen. Sie muss Ereignisse sachgerecht darstellen und die Vielfalt der Ansichten angemessen zum Ausdruck bringen.

In den Nachbarländern stellen die Service-public-Stationen Angebote in jeweils einer Sprache bereit. Den deutschen Sendern ARD und ZDF standen im vergangenen Jahr 10,1 Milliarden Franken zur Verfügung, den französischen France Télévisions 3,5 Milliarden, der italienischen RAI 3,2 Milliarden und der österreichischen ORF 1,1 Milliarden.