Einer von vielen Spielorten bei «Der Prozess» Bild: TheaterFalle
Einer von vielen Spielorten bei «Der Prozess» Bild: TheaterFalle
  • Kenneth Steiner
  • Aktualisiert am

Das Ende der «TheaterFalle» kommt mit einem grossen Finale

Die Inszenierungen der «TheaterFalle» verzeichneten in den letzten Jahren grosse Erfolge mit restlos ausverkauften Vorstellungen. «Der Prozess» wird jedoch die letzte Produktion sein.

        

Seit drei Jahrzehnten bespielt die «TheaterFalle» Basel mit vielfältigen, innovativen Theaterformen. Zum Abschluss holt sie mit «Der Prozess» weit aus und führt durch die Stadt.

Das Kürzel «TheaterFalle» ist ein kleines Wortspiel und steht für Theater für alle. Denn für die Initianten muss Theater verbinden und zwischen unterschiedlichen Schichten Brücken schlagen. Im Wortspiel steckt auch das mit der Falle drin, in die einen Theater locken soll.

Seit 30 Jahren erfolgreich

Vor über 30 Jahren gründete die Theaterpädagogin Ruth Widmer das Unternehmen «TheaterFalle» in Basel. Es geht nicht lange, bis sich das neue Konstrukt in Basel etabliert hat. Schnell begeistert Widmer mit ihrem Team aus freischaffenden Schauspieler, Autoren und Regisseuren das Publikum mit den verschiedensten Formen des Theaters. Vom Forumstheater zum aktiven Eingreifen des Publikums über verstecktes Theater im öffentlichen Raum und über normale Stücke nach literarischen Vorlagen bis hin zu theatralen Schnitzeljagden und Audiowalks durch die halbe Stadt. Die «TheaterFalle» war meist bei den Ersten, die brisante soziale Themen theatralisch umsetzten. Seit den frühen neunziger Jahren produziert sie Stücke zu Problemzonen wie Sucht, Fremdheit, Aids, Gewalt und Genderfragen.

Doch nun findet mit der Produktion «Der Prozess» alles ein Ende, wie Fabian Ronchi vom Marketing und Kommunikation der «TheaterFalle» auf Anfrage von barfi.ch bestätigt. «Ja, die «TheaterFalle» wird es unter diesem Namen nicht mehr geben und dementsprechend wird es die letzte Produktion der «TheaterFalle» sein. Das Leitungsteam mit der Gründerin und künstlerischen Leiterin Ruth Widmer und dem langjährigen Geschäftsführer Attila Gaspar wird sich nach der Produktion «Der Prozess» nach über 30 beziehungsweise 17 Jahren aus dem Betrieb verabschieden».

Das grosse Finale

Doch ganz vorbei ist es noch nicht. Denn zwischen dem 8. August und dem 9. September kommt es mit dem mobilen Theaterstück «Der Prozess» zum grossen Finale von «Elysium». Adam, Eva und die Schlange treffen in einem Gerichtsverfahren wieder aufeinander. Dabei laufen im Rahmen einer mobilen Produktion im öffentlichen Raum die Geschichten aller Episoden zusammen.

Bild: TheaterFalle Basel

«Die Klammer für diese Art von mobiler Produktion und Zusammenführung von Theater und Unorten im öffentlichen Raum wurde 2008 erstmals mit «Blind Date» geöffnet und hat sich in den vergangenen Jahren als eine erfolgreiche Spezialität der «TheaterFalle» etabliert. Nun schliesst sich der Kreis mit einem krönenden, fulminanten Abschluss. Mit dem Prozess verabschiedet sich die «TheaterFalle» nach über 30 Jahren mit einer Hommage an ihr Publikum und an die Stadt Basel», erzählt Ronchi.

An der Abschlussproduktion sind über 60 Personen beteiligt. Für die freie Theater-Szene ist dies ein ungewöhnlich grosser Cast. Dieser Pool an Kulturschaffenden hat in den letzten 30 Jahren immer wieder zusammengearbeitet und dabei eine gemeinsame Sprache entwickelt.

Komplett ausgebucht

So stösst die Abschlussproduktion auch auf ein immenses Interesse: Bereits seit letzter Woche sind alle 18 Vorstellungen komplett ausgebucht.

Nach diesen 18 Vorstellungen wird im Rahmen eines Relaunchs die Organisation verschlankt und neuformiert. «Ein weiterführender Verein, der sowohl das bestehende Netzwerk als auch bestehende Projekte und Projektmodule in seine neue Struktur integriert, ist bereits gegründet und übernimmt ab 2019 das Erbe der «TheaterFalle», so Ronchi zur Zukunft.

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