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Ja, wo ist der denn?

Mit dem Dreikönigstag geht die Weihnachtszeit offiziell dem Ende entgegen. Wenn dann beim Genuss des Kuchens noch der kleine König zwischen den Zähnen landet, wird dieser Schluss dann zum Highlight. Doch leider trifft es immer die anderen. Barfi.ch hat mit ein paar Methoden getestet, ob man denn nicht schon im Vorfeld herausfinden könnte, in welchem Kuchenstück der Königsmacher beheimatet ist.

Um so einen schwierigen Fall zu lösen, organisiert man in Krimis gerne einen Detektiv, der das Ganze unter die Lupe nimmt. Kriminalkommissar Peter Gill hat für die Suche nach dem König eine einfache Lösung: «Aus kriminalistischer Sicht wird einfach der ganze Kuchen aufs Mal gegessen, somit sind wir sicher, dass der König dabei ist…»

Könnte funktionieren, aber ist anstrengend. Nicht der Kuchen ist wichtig, die Krone!

Augen-Blick

Kann man mit blossem Auge herausfinden, in welchem Stück sich die Königsfigur befindet? Dafür haben wir Lea Gessler von der Bäckerei Kult über die Schulter geschaut. Nachdem die Einzelteile geformt und angeordnet sind, wird der kleine König in ein zufällig gewähltes Stück gedrückt. Danach wird der «Bollen» nochmals gerollt, so das alle Spuren verschwunden sind.

Nach seiner Reise durch den Ofen, nehmen wir den Kuchen nochmals in Augenschein. Nichts, da hilft nur ein Biss in den Teig, oder...

Früherkennung durch die Gynäkologin?

«Ein Ultraschall von einem Dreikönigskuchen? Das haben wir hier auch noch nie gehört», sagt die Praxis-Assistentin in der Frauenarztpraxis Ladewig und Züest schmunzelnd und legt gleich los: Der Kuchen wird auf den Kopf gestellt und mit Koppelpaste eingerieben. Ein bisschen schade um das Gebäck, aber die Sache ist ernst: Wo steckt der König? Dies soll dank moderner Technik nun herausgefunden werden.

Nachdem der gesamte Kuchen akribisch untersucht ist, steht aber leider fest: Mit Ultraschall kann man nicht zum König gekürt werden. «Grundsätzlich kann Plastik mit dieser Technik gesehen werden, aber der Kuchen ist leider zu wenig flüssig», sagt Ariane Ladewig. Es ist nicht weiter schlimm: Kuchen mit Koppelpaste mag eh niemand mehr geniessen.

Der Radiologe hat Durchsicht

Die Variante mit dem Röntgen stellte sich zuerst als schwierig heraus. Die Anfrage per Telefon wurde gleich mehrmals abgelehnt, man stempelte unsere Anfrage als schlechten Scherz ab. Glücklicherweise fanden wir mit dem Radiologie-Zentrum «Imamed» ein Unternehmen, dass bei unserem Unterfangen helfen wollte.

Mit einem frischen Kuchen unter dem Arm machten wir uns also auf den Weg. Das Schmunzeln der Radiologen vor Ort war breit, als der «Patient» unter die Röntgenmaschine gelegt wurde. Zuvor hat man uns anderenorts gesagt, dass das Strahlungsverfahren nicht funktionieren würde, da der Teig zu wenig dicht wäre. Wie lautet der Rat bei Medizinerin? Second Opinion: Und siehe da, der kleine König ist deutlich zu sehen:

Falls Sie also das Bedürfnis haben sich die Krone auf das edle Haupt zu setzen, fragen Sie am Besten den Arzt ihres Vertrauens, ob Sie kurz seine Röntgenmaschine verwenden dürfen.

Doch was sagt der Herr König?

Wo mit Sicherheit schnell ein König gefunden werden kann, ist im digitalen Telefonbuch. So zum Beispiel Mario König, seines Zeichens Historiker. Als wir ihn anrufen wirkt er zuerst überrascht. Auf den Dreikönigstag angesprochen meint er nur, dass ihm dieser, trotz seines Namens, «ziemlich Wurscht» sei. Nicht nur sein Name hat einen Bezug zu den Reisenden aus dem Abendland, sondern auch seine Herkunft. Mario König stammt ursprünglich aus Köln und der pompöse Dreikönigsschrein im Kölner Dom, der Legende nach letzte Ruhestätte der drei Heiligen ist weltberühmt.

Doch die kostbaren Gebeine konnten Mario König nicht davon abhalten für seine Ausbildung in die Schweiz zu kommen. Seit 20 Jahren arbeitet er nun schon als Historiker in Basel, nachdem er in Zürich das Studium abgeschlossen hat. Seine Zürcher Kollegen konnten es damals übrigens nicht verstehen, dass er an den «Rand der Welt» zog. Wie werden sie erst erstaunt sein, wenn ihnen unser Bericht in die Hände, pardon: aufs Handy kommt?