Tüten voller Spielzeug: dieser Herr hat wohl gleich die ganze Wunschliste abgearbeitet.
Tüten voller Spielzeug: dieser Herr hat wohl gleich die ganze Wunschliste abgearbeitet.
  • Nathan Leuenberger
  • Aktualisiert am

Der schwarze Freitag in Basel: Auf der Jagd nach dem perfekten Schnäppchen

Ein neuer Fernseher, Weihnachtsgeschenke und Kram, den man eigentlich gar nicht bräuchte: die Welt ist heute im Einkaufsfieber. Und erstaunlich viele Basler lassen sich vom Black Friday zum Öffnen Ihres Portemonnaies verführen - ein Augenschein von barfi.ch.

Auch das Shirt macht klar: heute wird gespart.

Auch das Personal wurde mit speziellen Shirts ausgestattet.

Gerade einmal vor drei Jahren brachte die Manor die junge amerikanische Tradition des schwarzen Freitags als Auftakt des Weihnachtsgeschäftes in die Schweiz. Damals wollte sich noch niemand so wirklich dafür interessieren. Das sieht heute anders aus. Die Basler standen schon vor der Ladenöffnung der Einkaufszentern Schlangen in der Hoffnung vom «Black Friday-Wahnsinn» zu profitieren. So viel Rabatt wie in den USA (bis zu 50 Prozent auf alles!) wurde hier zwar noch lange nicht überall versprochen, doch gibt es inzwischen auch in unserer Stadt an zahlreichen Orten massive Preisnachlässe. 

Die Schweizer «Black Friday»-Mutter Manor, passte ihr ursprüngliches Konzept im dritten Jahr bereits dem neuen Konsumentenverhalten an. Statt nur am Freitag Artikel günstiger anzubieten, hatten Kunden seit Mittwoch gleich drei Tage Zeit zu profitieren. Trotzdem war heute Freitag der grösste Kundenstrom in ihren Zentren festzustellen. Manor Basel-Chef Alain Bücheli erwartet bis am Abend rund 15'000 Besucher. «Die meisten kamen zwischen 10.00 und 12.00 Uhr, dann ab 14.00 Uhr wieder den ganzen Rest des Tages», so Bücheli.

Interdiscount bietet Fernseher, Media Markt nicht viel

Bei diesem Uhrenset wurde mächtig gespart.

Und er hat recht: Schon am Morgen ist die Kosmetik- und Modeschmuck-Abteilung überdurchschnittlich gut besucht. Vor allem von Frauen. M.A. (35) aus Basel, konnte zum Beispiel ein Swarovski-Uhrenset für 250, statt 476 Franken ergattern. Nebst den speziellen Aktionen bietet die Manor dreissig Prozent Vergünstigung auf einen Grossteil des Sortimentes. Nötig ist dafür allerdings eine Manor-Karte. Wer noch keine hat, kann diese gleich vor Ort beantragen – was dutzende Kunden tun. Vor dem Kartenstand stehen sie das erste Mal Schlange, vor den Kassen dann ebenfalls.

So mancher Besucher nutzt die Chance um gleich Weihnachtsgeschenke zu organisieren. Nebst Modeschmuck darf das auch Spielzeug sein, oder Elektronikartikel. Für Letzteres ist ein Besuch in der Manor weniger zu empfehlen, denn da gibt es nur zehn Prozent Rabatt. Die Bebbi zog es deshalb auch zu Interdiscount am Marktplatz. Auch dort Schlangen von Menschen, die von zwanzig Prozent Nachlass auf alle Fernsehgeräte profitieren wollen. Ein Besuch im Media Markt ist heute für Schnäppchenjäger weniger zu empfehlen: dieser feierte gestern schon «Red Thursday» und hält sich dafür heute aus der Rabattschlacht heraus.

Auch das Internet ist schwarz

In der Znünipause mal kurz die Angebote anschauen, auch möglich.

Selbst Einkaufen auf dem Sofa via Internet scheint heute lukrativ. Versandhäuser wie Digitec Galaxus, Brack und Amazon haben ebenfalls vergünstigte Ware im Sortiment. Wie im Laden ist jedoch auch hier Geduld gefragt: die Websites sind immer wieder vom Ansturm überlastet und brauchen einige Minuten um sich zu erholen. Wer es jedoch auf die Seite schafft, findet durchaus ein paar spannende Angebote.

Allen, die keine Lust auf den ganzen Schnäppchenwahnsinn haben, sei ein Spaziergang auf den Marktplatz empfohlen. Denn im Gegensatz zu Manor, Interdiscount & Co. kennt der Basler Wochenmarkt keinen «Black Friday».

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