• Nathan Leuenberger

Die Deutschen lieben Basel weiterhin heiss – und jetzt kommen die Chinesen

Schweizer, Deutsche und US-Amerikaner: letztes Jahr zog es vorwiegend Gäste aus diesen Ländern zu uns. Nun darf sich Basel allerdings auch auf einen Ansturm aus Fernost vorbereiten.

Der Basler Tourismusdirektor Daniel Egloff ist zufrieden. Ein weiteres Jahr in Folge darf er Rekordzahlen an Logiernächten in Basel verkünden. Rund neun Prozent mehr Touristen als noch im Vorjahr zog es im 2017 nach Basel. «Wir hatten ein starkes Kongressjahr, die Frankenschwäche hatte einen guten Einfluss und Flusskreuzfahrten boomen in den USA und Australien», erklärt Egloff. Selbst wenn die Zahlen von Besuchern aus anderen Ländern erfreulich seien, bleibe die Schweiz selbst immer noch der beste Kunde der Rheinstadt. Mehr als ein Drittel aller Übernachtungen werden von Eidgenossinnen und Eidgenossen generiert, Tendenz weiterhin steigend.

Gleich nach den Schweizern zog es vor allem unsere unmittelbaren Nachbarn aus Deutschland nach Basel. «Die hohen Zahlen aus Deutschland sind vor allem auf attraktive Ausstellungen in unseren Museum und den tiefen Franken zurückzuführen», so Daniel Egloff. Schaut man über Europa hinaus, so nehmen überwiegend Gäste aus den USA die Reise nach Basel auf sich. Die Amerikaner entdecken Flusskreuzfahrten, die auch oft am Rheinknie halt machen – und natürlich spielt auch weiterhin die Art Basel eine wichtige Rolle. Obwohl ein Wachstum von rund acht Prozent zu verzeichnen sei, könnte der Wert höher sein, denn: «Kreuzfahrer werden in der Statistik nicht erhoben.» Einzig, wenn nach abgeschlossener Kreuzfahrt noch eine Nacht im hiesigen Hotel angehängt wird, werden sie registriert. Eine Option, die oft gewählt würde – und dann im ganz grossen Stil: «Amerikaner übernachten überdurchschnittlich oft in 4- und 5-Sterne Hotels und sind auch bereit, Geld für Gastronomie auszugeben». So komme es oft vor, dass sich in einem gehobeneren Basler Hotel der typische Kreuzfahrer in Shorts und Sandalen neben Businessgästen am Buffet einreihe.

Jetzt kommen die Chinesen

Mit einem Anteil von knapp zwei Prozent ist der Marktanteil der Gäste aus Asien noch ziemlich klein. Trotzdem: «18'000 zusätzliche Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr sind nicht nichts. Das können wir nicht missachten. Der asiatische Markt wurde definitiv spannend für uns», so Tourismusdirektor Daniel Egloff. Hochsaison hatten Asiaten vergangenen März, als die Baselworld stattfand. Obwohl diese weiterhin abbaut, scheint das Interesse an der Rheinstadt im asiatischen Raum nicht abzuklingen. Dass Basel in den nächsten Jahren zu einem zweiten Luzern werden könnte, einem Mekka für Gäste aus Asien nämlich, scheint zurzeit allerdings noch undenkbar. Dafür lieben uns die Deutschen heiss.

Neue Plakattafeln und nette Toiletten

In den nächsten Monaten dürften neue Schilder an den Autobahnen in Stadtnähe für Aufmerksamkeit sorgen. Die weissen «Basel – Culture Unlimited»-Plakattafeln werden verschwinden. An ihrer Stelle wird Basel künftig als «Stadt der Museen» angepriesen. Zusätzlich werden sich sieben neue Hinweistafeln im Stadtperimeter dazugesellen, welche auf unsere Museen hinweisen sollen. «Wir hoffen, dass wir die Umsetzung in ersten Semester 2018 hinbekommen», meint Daniel Egloff.

Für Einheimische interessant dürfte die Einführung der «netten Toilette» sein. Seit Jahren wird über die Einführung in Basel diskutiert, Nachbarstadt Lörrach bietet das Konzept schon seit bald acht Jahren erfolgreich an. Die Idee des Projekts ist es, dass Gastronomiebetriebe an touristischen Hotspots ihre Toilette kostenfrei zur Benützung anbieten. Nun sollen im 2018 endlich auch unsere Toiletten «nett» werden. Dank einer Jahrespauschale, die an teilnehmende Betriebe als Entschädigung ausbezahlt wird, stellen diese ihre stillen Örtchen zur Verfügung. Davon profitieren nicht nur Gäste, sondern auch wir Basler – Globalisierung sei Dank.

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