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  • Christine Staehelin
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Endlich Nachtruhe: EuroAiport möchte Nachtfluglärm halbieren

Heute präsentierte der EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg eine neue Strategie. Kernelement ist die Reduktion des Fluglärms zu Randzeiten. Zudem soll der Flughafen modernisiert werden.

Nachhaltigkeit und Flugverkehr. Geht das überhaupt? Der EuroAirport möchte genau diese Vereinbarkeit erreichen und hat sich eine nachhaltige Entwicklung zum Ziel gesetzt. Die Leitung des EuroAirports präsentierte heute die neue Strategie «EuroAirport 2030». Kernelement ist die Nachhaltigkeit, ganz im Sinne des Zeitgeistes. «Für uns ist die nachhaltige Entwicklung etwas Zentrales»», sagt Matthias Suhr, der Direktor des EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg. Dies sollen jedoch nicht nur leere Worte sein. 

Matthias Suhr, Präsident des EuroAirports Basel-Mulhouse präsentierte heute die neue nachhaltige Strategie. © barfi.ch

Insbesondere in den letzten Stunde des Tages gab es seit 2014 immer mehr Ankünfte und Abflüge. Mit diesem Zuwachs geht der Fluglärm einher, unter dem die betroffenen Gemeinden leiden. Um die Situation zu verbessern, hat sich der EuroAirport hehre Ziele gesetzt: Bis ins Jahr 2019 soll die Zahl der Abflüge Richtung Süden halbiert werden.

Weniger Lärm nach 23 Uhr

Endlich: Im Jahr 2017 konnte der Trend der steigenden Lärmbelastung gestoppt werden. Doch es ist noch ein weiter Weg bis die gesetzten Ziele erreicht sind. Ein grosses Problem sind weiterhin die Verspätungen der Airlines, insbesondere von Passagierflugzeugen, die nach 23 Uhr ankommen. «Wir möchten mit den Airline-Partnern einen bilateralen Weg finden, um das Thema des Fluglärms anzugehen», erklärt Matthias Suhr. Ziel sei eine gemeinsame Charta. «Wir möchten die Pünktlichkeit verbessern», so der Flughafen-Direktor. «Es ist eine grosse Herausforderung, die Verspätungen zu reduzieren». Denn der Grund liegt nicht bei Basel und dennoch leidet der Flughafen Basel-Mulhouse. «Kurzfristig möchten wir keine Flüge mehr nach 23 Uhr», definiert Matthias Suhr das Ziel. «Wir streben ein schriftliches Engagement mit den Airlines an, das zeigt, dass sie uns bei dieser Massnahme unterstützen». Zudem wird der EuroAirport zukünftig mit Anreizen und Bussen arbeiten. «Wir setzen bewusst auf ein wirtschaftliches Element, um in der letzten Stunde des Tages mehr Ruhe zu erreichen». Falls doch ein Flug nach 23 Uhr abheben sollte, müsse es ein modernes, leises Modell sein.

Wenig Freude bei Umwelt- und Anrainerorganisationen

Bereits jetzt kann der EuroAirport positive Entwicklungen aufzeigen. «Schon im Sommerflugplan 2018 wurden dreizehn Prozent der Flüge zwischen 23 und 24 Uhr vorverlegt», sagt Matthias Suhr. Insgesamt entspricht dies einer Reduktion von 102 Passagier- und 45 Expressfrachtflügen. Zudem arbeite man langfristig an einer verbindlichen Lärmkurve, deren Werte nicht überschritten werden sollen. Für die Umwelt- und Anrainerorganisationen ist diese neue Strategie eine Enttäuschung, kämpfen sie doch für eine generelle Betriebssperre des Flughafens zwischen 23 Uhr und 6 Uhr.

In den kommenden Jahren wird der EuroAirport modernisiert. © barfi.ch 

Eine weitere Herausforderung ist bei den wachsenden Passagierzahlen auszumachen, die der EuroAirport bewältigen muss. Der Flughafen wurde für sechs Millionen Passagiere gebaut und nicht für deren acht, die der EuroAirport derzeit bewältigen muss. Geplant ist ab 2025 eine umfassende Modernisierung der Terminals. Zusätzlich soll es Verbesserungen bei den Gepäckkontrollen und eine Vereinfachung des Passagierflusses geben.
 Gute Neuigkeiten für die Passagiere und auch für die Gemeinden, die in den letzten Jahren unter dem Fluglärm leiden mussten. 

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