Feuerwerk auf dem Rhein. ©keystone
Feuerwerk auf dem Rhein. ©keystone
  • Binci Heeb
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Silvesterfeuerwerk auf dem Rhein: weshalb es trotz Regen traumhaft wird

Beim 17. Mal darf man schon langsam von einer Tradition reden. In der Nacht vom Sonntag führt die Familie Bussmann wieder, wie seit Beginn im Jahr 2000, das Basler Silvesterfeuerwerk durch. Mit ungebrochener, riesiger Freude und höchst professionell. Ihre Firma Bugano aus Neudorf ist der grösste Feuerwerkveranstalter- und Produzent der Schweiz.

Allen früheren Unkenrufen zum Trotz ist das 1. August-Feuerwerk auf dem Rhein mittlerweile Kult. Seit der Jahrtausendwende werden in Basel nun auch am 31. Dezember Raketen in den Himmel geschossen. Um überkorrekt zu sein, müsste das Silvesterspektakel eigentlich den Namen des Neujahrtages tragen. Denn wegen der Mitternachtsmesse im Münster und um die Kirchgänger nicht zu stören, startet das Silvesterfeuerwerk erst 30 Minuten nach der Jahreswende. Mit den Installationen wird jedoch bereits ab 10 Uhr morgens am 31. begonnen, damit das Feuerwerk auf dem Ponton vor dem Grand Hotel Les Trois Rois pünktlich starten kann.

Zürich explodiert tiefer

Zweimal in Folge erlebte die Limmatstadt mit seinem Silvesterfeuerwerk einen Mega-Flop. Schuld waren die tief hängenden Wolken, wodurch die Raketen zwar zu hören, nicht aber zu sehen waren. Deshalb entwickelte die Stadt eine Schlechtwettervariante, wonach die Raketen nur noch 100 Meter hochgeschossen werden, bevor sie explodieren. Und schlechtes Wetter ist für die Silvesternacht leider am Rhein und an der Limmat vorhergesagt. 

Basel macht das immer schon richtig 

In unserer Stadt wird über eine Schlechtwettervariante nicht einmal nachgedacht. Sie ist schlicht unnötig. «Das Basler Feuerwerk explodiert auf zwei Etagen im Abstand von 30 Sekunden», sagt Bugano-Chef Toni Bussmann. Denn: «Wenn das Feuerwerk zu tief gezündet wird, besteht die Gefahr, dass man sich selber einnebelt», da die Rauchentwicklung gerade bei feuchtem Wetter höher sei. Zündmeister Markus Eichenberger weiss wovon er spricht. Er ist verantwortlich für den reibungslosen Ablauf. Im Gegensatz zu früher, wo elektrisch gezündet und 20 – 30 Mal ein Knopf betätigt wurde, reicht heute ein einziger Tastendruck für den ganzen Ablauf. Bei einem ungeplanten Zwischenfall sorgt lediglich noch ein Not-Knopf für sofortigen Unterbruch. 

Die Bussmänner feuerwerken in der ganzen Schweiz

Seit dreissig Jahren ist Bussmann nun im Feuerwerksgeschäft und beschäftigt heute rund 100 Personen, davon 35 fest. Seine Raketen kommen zu 60 Prozent aus China. 40 Prozent produziert die Firma selber. Neben Basel ist Bugano auch für die Farbenpracht am Himmel in St. Moritz, Gstaad, Luzern, Morschach, Lenzerheide, Brunnen und Winterthur verantwortlich. An den meisten Orten wird übrigens erst am Abend des 1. Januar gezündet.

Des Königs künstliche Sterne 

Für das Basler Silvesterfeuerwerk konnte Bugano für einmal bereits am 18. Dezember üben. Am Nationaltag des Emirats Katar durfte Familie Bussmann ein Feuerwerk der Superlative ausrichten: 2 Kilometer vom Ufer entfernt im Meer. Wieviel dies den König des Emirates gekostet hat, bleibt ein Geheimnis. Denn wie alle seine Untertanen ist auch der Monarch von jeder Art der Steuer befreit, da gibt es nichts zu erklären. Dafür ist das Feuerwerk in Basel mit seinen 21 Minuten um 11 Minuten länger.

  

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