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  • Nathan Leuenberger
  • Aktualisiert am

Unsere Basler Schuelreisli: Was ist daraus geworden?

Jetzt beginnt sie wieder, die Schulreislizeit. Sommerlager, Projektwochen und Exkursionen. Klopft der Sommer an, lassen nach alter Basler Tradition viele Klassen ihr Schulzimmer hinter sich und entdecken die weite Welt. Nur auf Abschlussreise gehen längst nicht alle.

Es sind diese Tage und Wochen, an die man sich gut erinnert, die Schulreisli. Ob es nur ein Tagesauflug ins Luzerner Verkehrshaus ist, das einwöchige Skilager oder gar eine zweiwöchige Kolonie. In dieser Zeit lernen Schülerinnen und Schüler fürs Leben. Wer erinnert sich nicht an die Streiche: Wobei der versteckte Wecker, der um drei Uhr in der Früh losgeht, noch harmlos war, an die kleinen Streitigkeiten und die Nächte, in denen man die Nachtruhe partout nicht einhalten wollte.

Frühlingszeit = Skilagerzeit?  

Diese Schulausflüge bedeuten für die Lehrer viel Vorbereitung: Schon Wochen und gar Monate im Voraus will der Ausflug geplant sein. Eine Schulkolonie wird bereits im Oktober des Vorjahres geplant. Die Winterlager gar noch früher: «Diese müssen wegen der Hausreservation meist im Frühjahr des Vorjahres bereits geplant werden», sagt Simon Thiriet, Mediensprecher des Erziehungsdepartements Basel-Stadt. Während sich also die diesjährige Skisaison dem Ende zuneigt, stecken die Lehrer schon mitten in den Vorbereitungen der nächsten Schneesportwochen. Einfacher ist es bei Exkursionen – zum Beispiel ein Ausflug ins Verkehrshaus –, da reichen ein paar Wochen Vorbereitungszeit.


Die Schulklassen selbst können bestimmen, ob es in ein Lager geht. Simon Thiriet erklärt: «In der Primarschule machen ungefähr ein Drittel aller Klassen ein Skilager in der fünften oder sechsten Klasse.» Erst ab der Sekundarstufe ist ein Skilager auf sicher. Anders sieht es bei sogenannten «Schulkolonien» aus, was Fachdeutsch für ein Schullager ist – «ein mehrtägiger Schulanlass mit auswärtiger Übernachtung, an dem die Schülerinnen und Schüler projektartig arbeiten», definiert dies der Kanton. Diese Projektwochen gehören schon fast dazu. Simon Thiriet erklärt «Im Schnitt absolviert in der Primar- und Sekundarschule eine Klasse ein bis zwei Schulkolonien in den sechs, respektive drei Schuljahren.»

Vom Kanton gibt es keine Obergrenze 

Da die Schulklassen selbst entscheiden, wohin es geht, ist das Spektrum der Schulreisen fast so breit wie es Destinationen gibt: Eine Schulklasse reist nach Prag ins Abschlusslager, eine andere nach Barcelona. Die dritte Klasse nimmt gerade Mal einen Zug der SBB, um eine Woche im Graubünden zu verbringen. Offen ist eigentlich fast alles, vom Kanton wird keine Obergrenze gesteckt: «Hier liegt vieles in der Autonomie der Schulen. Jede Schule hat interne Regelungen bezüglich Maximalkosten für eine einzelne Reise», so Simon Thiriet. Abgesegnet werden müssen die Reisen vom zuständigen Schulleitungsmitglied.

Das sind die baselstädtischen Spielregeln 

Ein paar Spielregeln gibt es dann doch vom Kanton. So dürfen Volksschulklassen auf ihrer Abschlussreise nur in Europa herumkurven. «Und es gibt Einschränkungen bezüglich Radius und je nach Lage auch bezüglich der Sicherheit im jeweiligen Land», führt Thiriet aus. Oft geht es dann allerdings trotzdem nicht weit weg vom Schulareal: «Viele Abschlussreisen finden in der Schweiz oder der Region statt», so Thiriet. 

Für die Abschlussreise dürfen drei Schultage verwendet werden. Vor allem bei Auslandreisen würden die Klassen daher schon am Wochenende losziehen. Eine Abschlussreise sei jedoch nicht Pflicht: «Die Klassen können statt einer Reise auch in dieser letzten Schulwoche an den drei zur Verfügung stehenden Tagen einzelne Tagesausflüge machen.»

Diese Zeit, zwischen den Abschlussprüfungen und der Matura-Feier ist jene, der Reisli. Es ist die Zeit, in der alles möglich scheint und in der die erinnerungswürdigsten Momente geschehen. Ein hoch auf die Reisli – ob diese nun einen Tag oder zwei Wochen dauern.

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