Die alten Anlagen sind veraltet – die neuen Blitzkästen auf Basler Strassen werden jetzt montiert. ©barfi
Die alten Anlagen sind veraltet – die neuen Blitzkästen auf Basler Strassen werden jetzt montiert. ©barfi
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Basels neue Blitzer sind schärfer – und kommen mit ganz neuem Sensor

Die neuen Blitzkästen werden gerade in Basel montiert. Einige Anlagen sind deswegen noch ausser Betrieb. Die Umrüstung soll bis Ende 2018 abgeschlossen sein, dafür erhalten die Kästen präzisere Kameras und brandneue Sensoren. Die erfassten Sünder-Daten werden laut Polizei aber nicht gehortet.

Sie sind geräuschlos, unauffällig und – wenn es einen erwischt – erbarmungslos genau. Die neuen Blitzkästen, die derzeit in Basel-Stadt montiert werden, beinhalten neueste Technologie. So sind sie etwa mit Sensoren ausgestattet, die keine Einbauten in den Belag mehr erfordern wie früher. Auch werden die Bildaufnahmen der Raser besser. Viel besser.

«Die Technik der neue Messanlagen ist nicht vergleichbar mit der alten», sagt Polizeisprecher Toprak Yerguz gegenüber barfi.ch. Daher müssen die neuen Anlagen auch anders eingerichtet werden. Die Präzision entspreche «den strengen Vorgaben» des Eidgenössischen Instituts für Metrologie (Metras), so Yerguz. Die alten Kästen sind ohnehin heillos in die Jahre gekommen: In den vergangenen zehn bis fünfzehn Jahren hat sich auch diese Technologie weiterentwickelt. Bis Ende 2018 sollen die Anlagen installiert sein.

Blitzer-Nebenjob als Statistik-Maschine

Die Anlage an der Feldbergstrasse: Gut getarnt ist halb erwischt – vor allem, wenn das neue System integriert ist. ©barfi

Neue Technik steckt auch in den semistationären Anlagen, von denen die Polizei dann drei statt nur eine im Einsatz haben wird. Das sind die Anlagen, die auf Anhängern installiert sind und etwa auf Quartierstrassen eingesetzt werden. Eine Videoüberwachung oder -verfolgung hingegen findet nicht statt, die Blitzer sind jeweils aber alarmgesichert. Paranoiker können aufatmen, Schnellfahrer hingegen nicht.

Und die weitere Datenerfassung? Die laufe so ab, wie Yerguz erklärt: «Jedes Fahrzeug wird beim Durchfahren gemessen und die Anzahl der Fahrzeuge werden statistisch erhoben, womit die Übertretungsquote evaluiert werden kann. Andere Daten wie die Durchschnittsgeschwindigkeit oder Fahrzeugart können mit den neuen Anlagen nicht erhoben werden.» Für diesen Zweck gebe es so genannte Seitenradar-Statistikgeräte, die separat eingesetzt werden. Der Datenschutz ist also gewährleistet, bis auf die Ermittlung derer, die sich des Tempo-Vergehens schuldig gemacht hatten.

Verunsicherungstaktik für Raser

Aufnahme einer Radarfalle aus dem Jahr 2004: In den meisten Blitzkästen steckt heute noch Technologie von vor bis zu 15 Jahren. ©Keystone

Die Beschaffung der Anlagen hat rund 2,7 Millionen Franken gekostet und wurde bereits durch den Grossen Rat genehmigt. In diesem Zug wurde auch das Einsatzkonzept der Blitzer leicht angepasst. Neu sollen nicht mehr alle stationären Kästen auch mit einem Blitzer ausgestattet sein. Diese Verunsicherungstaktik soll Geschwindigkeitssünder zusätzlich an der kurzen Leine halten.

Die Standorte aller stationären Anlagen sind kantonal auf einer Karte verzeichnet. Im Gegensatz zum Baselbiet, wo auch die stationären Anlagen nicht publiziert sind. Insbesondere auf den Autobahnen ist im Nachbarkanton mit Kontrollen zu rechnen, dort sind auch mehr mobile Anlagen im Betrieb. Im Stadtkanton ändert sich das nun Schritt für Schritt. Sobald die neuen Blitzer installiert sind, heisst es erst recht Vorsicht mit der Geschwindigkeit. Wo jetzt noch Kulanz wegen Montagearbeiten herrscht, wird dann neu, präzis und vor allem schärfer geblitzt.

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