Keine Freunde des Fahrdienstes Uber: Am Samstagmorgen mussten Basler Taxifahrer von der Polizei ermahnt werden. ©barfi.ch
Keine Freunde des Fahrdienstes Uber: Am Samstagmorgen mussten Basler Taxifahrer von der Polizei ermahnt werden. ©barfi.ch
  • Andreas Schwald, Andy Strässle
  • Aktualisiert am

Basler Taxistreit eskaliert: Von einer Treibjagd auf Uber, die gar keine war

Von «Zuständen wie im Wilden Westen», einer «Treibjagd auf Uber-Fahrer» berichteten die Medien heute Morgen. Am Samstag nach Mitternacht hätten sich Taxifahrer und Polizei gegen den Internet-Fahrdienst verbündet und Fahrer eingekesselt. Ganz im Gegenteil, sagt jetzt die Polizei: Sie habe die «Aktion» der Taxifahrer gegen die Uber-Fahrer nämlich abgeklemmt.

Zurück zum Jahresrückblick

Einer Patrouille der Basler Polizei fiel am Samstag kurz vor Mitternacht auf, dass ungewohnt viele Taxis in der Steinenvorstadt zu sehen waren. Der Mediensprecher des Justiz- und Polizeidepartements, Martin Schütz, erklärt: «Die Polizisten beobachteten, wie in einiger Entfernung circa zwanzig Taxifahrer um einen Autolenker standen und ihn anbrüllten. Kurze Zeit später erging es einem zweiten Autofahrer ähnlich.»

Uber bringt Taxifahrer ans Limit

Dann habe sich ein Mann der Polizei-Patrouille genähert und sich als Verantwortlicher einer «Aktion» von Taxifahrern gegen mutmassliche Uber-Fahrer zu erkennen gegeben. Die drei Polizisten seien dann mit ihm zu den Taxifahrern gegangen und hätten den Aktionsverantwortlichen sowie dessen Kolleginnen und Kollegen mit «deutlichen Worten» angewiesen, diese «Art von Aktion» umgehend zu beenden.

In der bz Basel klingt das allerdings deutlich dramatischer. So berichtete eine Taxifahrerin, die Polizisten hätten mit den Taxifahrern gemeinsame Sache gemacht und so hätte man die Uber-Fahrer der Polizei «in die Hände spielen» konnte. Ganz so sieht die Polizei den Sachverhalt aber nicht. Im Gegenteil: Es sei den Taxifahrern deutlich klargemacht worden, dass es nicht angehe, «Autofahrerinnen und Autofahrer in dieser Weise anzuhalten und anzuschreien.»

«Treibjagd» in keiner Weise geduldet

Um die Lage in der Steinentorstrasse im Auge zu behalten, führte die Basler Polizei bis um halbzwei Uhr noch eine Verkehrskontrolle durch. Mutmasslich seien drei Personen gewerbsmässig unterwegs gewesen, ohne die gesetzlichen Bestimmungen einzuhalten. Martin Schütz dementiert eine Zusammenarbeit mit den Taxifahrern: «Die Polizisten haben ihre Kontrolltätigkeit lediglich auf verbale Hinweise abgestützt. Eine – wie es in einem Medienbericht heisst – ‹Art Treibjagd› hätte die Kantonspolizei in keiner Weise geduldet und allenfalls gar geahndet.»  

Uber steht in der Schweiz und konkret auch in Basel in der Kritik. Die Basler Polizei meldete heute auch, dass aktuell bei der Verkehrspolizei 32 Verfahren gegen Einzelpersonen – nicht gegen Unternehmen – wegen Verdachts auf berufsmässigen Personentransport ohne entsprechende Führerausweiskategorie hängig seien. Zwei weitere Verfahren habe sie im vergangenen Jahr bereits der Strafbefehlsabteilung der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt überwiesen. Diese Fälle wurden zwischenzeitlich mit einem Strafbefehl abgeschlossen. 

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