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Public WLAN: Riehen macht es vor, Basel hinkt hintendrein

In der Stadt scheint das Unterfangen WLAN keinen Schritt voranzukommen. Ab morgen braucht es nur noch eine Tramfahrt mit dem 6er, wenn man erleben will, wie es dereinst auch in Basel funktionieren könnte, sollten sich die Verantwortlichen endlich zu einer Lösung durchringen.

Die Diskussion um ein Public WLAN für Basel dauert bereits eine gefühlte Ewigkeit. Weder die Stadt Basel möchte sich so richtig entscheiden, ob es dann tatsächlich – in ferner Zukunft einmal – ein Public WLAN in der Innenstadt geben soll. Noch hält es etwa die BVB, nach einer dreijährigen Testphase, nicht für nötig, dieses Unterfangen weiter zu verfolgen. Ganz anders in Riehen. Auch dort ist das Bereitstellen einer frei zugänglichen Netz-Infrastruktur bereits ein langjähriges Thema im Gemeinderat. Doch nun geht es mit grossen Schritten voran. 

In die Zukunft investieren 

Im März 2010 reichte Priska Keller beim Gemeinderat einen Anzug zur Überprüfung eines derartigen Unterfangens ein; Auszug aus dem Text: «Riehen tut gut daran, in die Zukunft zu investieren. Ein Public WLAN wird in den nächsten Jahren so zu unserem Umfeld gehören, wie früher Telefonkabinen und Zeitungsständer. Wenn Riehen mit der Entwicklung Schritt halten will, dann gehören die modernen Kommunikationsmittel einfach dazu», schreibt die CVP-Politikerin. Nun hält Riehen nicht nur Schritt mit der Entwicklung, sondern ist gleich auch wegweisend für die ganze Region Basel, denn ab morgen wird das neue Netz im Dorf aufgeschaltet.

Zuerst das Naturbad, dann der Rest

Zwar wird das Wi-Fi nicht flächendeckend sein, jedoch werden wichtige Hotspots einen Zugang erhalten. Los geht es mit dem Naturbad, das schon seit längerem einen Internetzugang anbieten wollte: «Das war schon beim Bau ein Thema», sagt Betriebsleiter Roger Wyden gegenüber barfi.ch, «auch bei den letzten Umfragen hat es sich immer wieder gezeigt, dass dies ein Wunsch unserer Gäste ist». Viele Naturbad-Besucher würden nicht nur zum Schwimmen kommen, sondern auch, um zu entspannen und den Tag zu geniessen. «Viele Leute wollen heute auf ihren Geräten etwas lesen, vielleicht auch arbeiten, da passt ein Wi-Fi-Zugang gut dazu».

Zugangscode für drei Monate

Das von der Gemeinde finanzierte Netzwerk wird zunächst im Naturbad aufgeschaltet. In den nächsten Wochen sollen dann auch die Sportanlage Grendelmatte und der Dorfkern online gehen. «Da man sich dafür entschieden hat, jetzt mit drei Hotspots zu arbeiten, hat sich alles noch ein wenig verzögert. Wie es jetzt genau ablaufen wird, werde ich dann am Freitag erfahren», so Wyden. Die Nutzer können via SMS einen Zugangscode anfordern, der dann für drei Monate gültig ist – an allen Riehener Hotspots.

Ob sich Basel von dieser Entwicklung inspirieren lässt, indem man endlich vorwärts macht, werden künftige Grossratssitzungen zeigen. Das Hotspot-Konzept wurde von Basel Tourismus zwar schon aufgenommen, das Netz ist allerdings nur Besuchern unserer Stadt zugänglich, die einheimischen Steuerzahler haben das Nachsehen. 

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