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IQ mobile: Google sagt langsamen mobilen Websites den Kampf an

Im Rahmen der IQ mobile Business Breakfast Veranstaltungsserie präsentierten gestern Urs Enke und Martin Schierle von Google Germany exklusive Einblicke zum Thema „Page Speed“.  Es zeigte sich, dass jeder zweite Online-Besuch abgebrochen wird, wenn eine mobile Website zumindest drei Sekunden zum Laden benötigt. Google zieht daraus seine Schlüsse: Denn langsame Seiten vertreiben nicht nur Kunden und User, sondern schaden letztlich den Unternehmen, die sie betreiben.

Jeder kennt die Situation: Man sucht im Internet nach einem Produkt, tippt in der Suchfeldmaske das gewünschte Objekt der Begierde ein und die Ergebnisse werden sofort aufgelistet. Intuitiv klickt man auf beworbene oder die ersten Websites und erwartet, dass sich die gewünschte Seite im Handumdrehen öffnet. Oft fragt man sich: „Warum dauert es so lange?“ Schließlich öffnet sich die Webpage und man klickt auf die Produktbeschreibung. Wieder passiert nichts und die erhoffte Reaktion tritt nicht ein. Verärgert navigiert man zurück zur Suchmaske und klickt auf eine andere Seite, die hoffentlich schneller reagiert.

Langsame Websites verlieren Geld

Die neuesten Ergebnisse von Google zeigen, dass 53 % der Besuche abgebrochen werden, wenn eine mobile Website mindestens drei Sekunden zum Laden benötigt. Die Bounce Rate (Absprungrate) verschlechtert sich schnell, wenn die Seitenladezeit zunimmt. Wenn mobile Benutzer statt eine plötzlich fünf Sekunden warten müssen, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit der Abbrüche um 90 %. „Langsame Websites sind die schnellste Möglichkeit, Kunden zu verlieren“, weiß auch Harald Winkelhofer von IQ mobile und ergänzt: „Mit unserem Web Quality Check kann man rasch träge mobile Webseiten evaluieren und danach helfen unsere ExpertInnen auch sehr gerne beim Optimieren oder umsetzen eines AMP-Projektes.“

Das Mobile-Internet ist fehlerhaft

Die Geschwindigkeit wird, laut Urs Enke, Senior Technical Solutions Consultant, Google Germany, von vielen Faktoren bestimmt: Welche HTML Version verwendet wird, der Bildergröße, der verwendeten Kompression, der Datenmenge auf dem Server, klobigen Stylesheets, unnötigen Cookies und natürlich der Signalstärke. Eine fehlende Norm für Mobile-Webpages, sorgt für Stau auf den Endgeräten und lassen Martin Schierle, Mobile Solutions Consultant von Google Germany zum Schluss kommen: „The mobile web is broken! Deshalb haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, das Mobile Web zu „fixen“ also reparieren!“

 Das Mobileweb für alle besser machen

Eine Herangehensweise wie man das Mobile Internet standardisiert, ist das von Google initiierte AMP Projekt, kurz für Accelerated Mobile Pages. Eine speziell für die Erstellung von mobilen Webseiten entwickeltes Derivat von HTML. Das AMP-Projekt ist eine Open-Source-Initiative mit dem Ziel, das Mobileweb für alle besser zu machen. „Das Projekt ermöglicht die Erstellung von Websites und Anzeigen, die konsistent schnell, schön und leistungsstark über Geräte und Distributionsplattformen hinweg sind“, erklärt Harald Winkelhofer.

Viermal schneller als zuvor

In einem Best-Practice-Beispiel war die betroffene Seite nach dem Wechsel zu AMP um 400% schneller, was zu folge hatte, dass der Umsatz um 20% stieg und die Nutzer doppelt so lange auf der mobilen Seite verweilten. Ziel von Google ist es, die Betreiber von Websites dahin gehend zu motivieren, dass diese über Maßnahmen nachdenken, wie sie die Performance verbessern können, wovon wiederum der Endkunde profitiert. Es handelt sich also um eine erzieherische Maßnahme und nicht um eine Bestrafung.