Als ich auf die Welt kam war ich noch völlig zahnlos. Die ersten Zähne bekam ich zwischen der ersten und sechsten Woche. Im Ganzen waren es 28 Milchzähne, die ich zwischen dem vierten und siebten Lebensmonat nach und nach verlor. Es kam immer mal wieder vor, dass mein Frauchen einen Zahn fand und sich darüber freute. Es gab dann auch ein Leckerli zur Belohnung. Bis die neuen Zähne, davon bekam ich ganze 42, nachwuchsen, bescherten meine Milchzähne noch manches Donnerwetter.
Bekanntlich sind Welpenzähne ziemlich spitz und mein Frauchen trug überall an den Händen und Armen kleine Spuren davon. Denn beim Spielen hinterliessen meine Beisserchen gerne mal blutige Kratzer. Das war aber überhaupt nicht böse gemeint und sollte sich auch ändern, sobald ich meine normalen Zähne bekam. Bis dahin vergingen aber einige Wochen und Monate und immer wieder hörte ich mein Frauchen rufen: «Nicht schon wieder Bonsi!». Gemeint waren damit Stuhl- und Tischbeine, sogar mein schöner Schlafkorb. Auch die eine oder andere Wand oder Tür hat etwas abbekommen.
Irgendwann einmal hatte mein Frauchen genug und gab mir Stöckchen aus Holz und allerlei Spielzeug, auf welchen ich herumkauen sollte. Das machte aber weitaus weniger Freude als das Tischbein des Esszimmertischs... Wann immer ich jedoch erwischt wurde, folgte ein Rüffel. Da die Holzstöckchen nicht das gewünschte Ergebnis brachten, bekam ich auch Rüebli oder ein hartes Stück Brot. Endlich verstand sie. Wie Du siehst, hatte ich mein Frauchen im Griff und hörte bald auf, das Mobiliar anzuknabbern.
Eine weitere Geschichte von Bons Schwanz in der Luft kannst Du nächste Woche hier lesen.
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