Bild: Wladyslaw Taxiarchos228/wikipedia
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Drei junge Wissenschaftler des Basler Unispitals mit Forschungspreisen ausgezeichnet

Drei junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Universitätsspitals Basel erhalten heute Donnerstag in Zürich den Pfizer Forschungspreis 2016. Ausgezeichnet werden Stefanie Aeschbacher und Dr. Philipp Krisai für ihre Studie über die gemeinsamen Ursachen von Diabetes und Bluthochdruck sowie Dr. Ilario Fulco für die Verwendung von gezüchtetem Knorpel, um entfernte Teile des Nasenflügels wieder herzustellen. In den vergangenen zehn Jahren wurde der Pfizer Forschungspreis schon an 16 Forschende des Universitätsspitals Basel verliehen.

Zum dritten Mal hintereinander gehören Forschende des Universitätsspitals Basel (USB) zu den Preisträgern des Pfizer Forschungspreises. Der Pfizer Forschungspreis ist eine der wichtigsten Ehrungen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter 45 Jahren in der Schweiz. Seitdem der Preis vor 25 Jahren zum ersten Mal verliehen wurde, sind Forschende des USB regelmässig unter den Preisträgern zu finden. Allein in den vergangenen zehn Jahren wurde der Pfizer Forschungspreis schon an 16 Forschende des USB verliehen. In diesem Jahr schafften es drei Forschende des USB in die Kränze.

Preisträger Ilario Fulco

Bei einer Operation von weissem Hautkrebs müssen zuweilen grosse Bereiche am Nasenflügel entfernt werden. Weil ein «Loch» zurückbleiben kann, scheuen viele Betroffene die Öffentlichkeit, und einige bekommen zudem schlecht Luft, weil der stützende Knorpel fehlt. Bisher wurde das Stützgewebe mit Knorpel von der Ohrmuschel, aus der Nasenscheidewand oder von der Rippe ersetzt. Hierfür ist aber eine Operation an anderer Stelle nötig. Seit längerem versuchen Dr. Ilario Fulco, Oberarzt Plastische Chirurgie des USB, und sein Team, Knorpel im Labor zu züchten.

Zum ersten Mal wurden nun fünf Patienten erfolgreich behandelt, bei denen grosse Teile des Nasenflügels entfernt werden mussten. Aus einem winzigen Stück Nasenscheidenknorpel wurden im Labor die Knorpelzellen herausgelöst, vermehrt und auf einer Membran zu einem Knorpelgebilde gezüchtet. Mit dem fertigen Knorpel reparierte der Chirurg die Nasenflügel. Ein Jahr später waren die neuen Nasenflügel so stabil, dass die Patienten gut atmen konnten, und die Nasen zudem sehr natürlich aussahen. Dank der Forschung von Fulco und seinem Team können zahlreiche Patientinnen und Patienten nach einer entstellenden Operation auf ein normales Aussehen hoffen.

Preisträger Stefanie Aeschbacher und Philipp Krisai

Schon vor Jahrzehnten fiel Forschern auf, dass Bluthochdruck und Diabetes häufig gemeinsam auftreten, und es wurde eine gegenseitige Beeinflussung und Ursache vermutet. Dr. Philipp Krisai, Assistenzarzt Innere Medizin des USB, und Stefanie Aeschbacher, PhD Doktorandin Innere Medizin des USB, forschen am Cardiovascular Research Institute Basel (CRIB) und haben nun herausgefunden, dass das Eiweiss GLP-1 das Bindungsglied zwischen Bluthochdruck und Diabetes sein könnte. Krisai und Aeschbacher haben bei 1‘479 gesunden Personen GLP-1 im Blut bestimmt und den Blutdruck während 24 Stunden gemessen. Je höher der Druck, desto höher war GLP-1. Besseres Verständnis der Zusammenhänge ist die Grundvoraussetzung zur Entwicklung wirksamerer und individueller Therapien. So könnte man in Zukunft möglicherweise anhand einer einfachen GLP-1-Messung sagen, von welcher Therapie ein Patient am meisten profitiert.