Symbolbild: Keystone
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Jahresbericht 2017: Claraspital mit verhaltenem Wachstum

Das Claraspital kann auf ein gutes Geschäftsjahr 2017 zurückblicken

10‘866 stationäre Patienten wurden im Jahr 2017 im Claraspital behandelt, knapp 1 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Verzicht auf die lukrative Orthopädie/Traumatologie war fallzahlenbezogen spürbar, die mittlerweile abgeschlossenen intensiven Bautätigkeiten im Zufahrts- und Eingangsbereich des Hauptgebäudes ebenfalls. Fachlich konzentrierte sich das Patientenwachstum primär auf das Tumor- und Bauchzentrum sowie auf die neue Abteilung Gynäkologie/Gynäkologische Onkologie, die sich erfreulich gut entwickelt. Stark entwickelt haben sich auch die ambulanten Kontakte: zwar wurden exakt gleich viele ambulante Patienten wie 2016 behandelt - insgesamt 36‘467 - jedoch hat die Zahl der ambulanten Kontakte um 7.5 Prozent zugenommen.

Hohe Behandlungsqualität, hohe Patientenzufriedenheit

Hinsichtlich der Qualität zeigen die internen wie externen Patientenzufriedenheitsmessungen ein stabiles, gutes Bild. Die Behandlungsqualität  und die Patientenzufriedenheit sind weiterhin sehr hoch (Gesamtzufriedenheit 2016: 99.2% 2017: 99.3%) und haben sich sogar leicht verbessert (Rehospitalisationsrate 2016: 4.8%; 2017: 4.8. Sturzrate/1000 Pflegetage 2016: 3.9; 2017: 3.5) und die Infektionsraten sind im internationalen Vergleich erfreulich tief.

Profilierung der Zentren

Gemäss Gesundheitsversorgungsbericht 2016 des Kantons Basel-Stadt hat das Claraspital bezogen auf stationäre Patienten im Bereich der Gastroenterologie einen Marktanteil von gut 50 Prozent, in der Viszeralchirurgie einen Anteil von ca. 55 Prozent und in der Onkologie/Radioonkologie einen Anteil von ca. 75 Prozent. Bezogen auf das Angebotsspektrum werden im Bauch- und im Tumorzentrum 65 Prozent aller stationären Leistungen des Claraspitals erbracht.

Vollumfänglicher Leistungsauftrag für alle HSM-Eingriffe in der Bauchchirurgie

Sehr erfreulich ist, dass in der Viszeralchirurgie auch 2017 bei sämtlichen hochspezialisierten Eingriffen (Ösophagus, Pankreas, Leber, Tiefes Rektum und komplexe bariatrische Eingriffe) die nationalen Vorgaben und Mindestfallzahlen (12 Fälle/Jahr ) komfortabel erfüllt und erreicht wurden. Gemäss der vom HSM-Beschlussorgan beschlossenen Liste erhält das Claraspital nun als einziges Spital der Nordwestschweiz den Leistungsauftrag für alle fünf hochspezialisierten Eingriffe im Bereich der Bauchchirurgie für die nächsten Jahre.

 

Eingriff                                                2015    2016    2017

Pankreasresektionen                            26        27        41

Leberresektionen                                 22        27        17

Ösophagusresektionen                         18        18        15

Tiefe Rektumresektionen                      63        48        57

komplexe bariatrische Chirurgie           38        62        67

Patientenströme

Während die Zahl der stationären Patienten aus Basel-Stadt erneut rückläufig ist (-3,5%), hat der Anteil der Patienten aus den umliegenden Kantonen weiter zugenommen (+5,4%). Allein aus dem Kanton Basel-Landschaft stammen inzwischen über 30 Prozent aller Patienten. Auch der Anteil ausländischer Patienten hat um knapp 8% zugenommen.

Kooperationen

Im April vergangenen Jahres lancierten das Claraspital und das Gesundheitszentrum Fricktal ein gemeinsames Bauch- und Tumorzentrum. Die bereits bestehende Kooperation wurde damit weiter vertieft und hat sich erfreulich weiterentwickelt. Die Zusammenarbeit umfasst ein spezialisiertes Behandlungskonzept, durch welches das GZF nun sämtliche gut- und bösartigen Magen-Darm-Erkrankungen behandeln kann und onkologische Therapien wohnortsnah am GZF ermöglicht. Alle hochspezialisierten Behandlungen werden am Claraspital durchgeführt. Im November 2017 wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Claraspital an der Clinica Luganese Moncucco ein Centro Viscerale etabliert. Das Centro Viscerale gewährleistet eine gute Koordination der Behandlung von Patienten mit einem gastrointestinalen Leiden. Die Diagnostik und Vorabklärungen erfolgen wohnortsnah durch die Ärzte des Centro Viscerale. Wird ein hochspezialisierter Eingriff  an Leber, Speiseröhre oder Bauchspeicheldrüse notwendig, wird dieser am Claraspital durchgeführt. Die Nachbehandlung und Nachsorge übernehmen wieder die Ärzte der Clinica Luganese.

Auf sehr gutem Weg ist die Kooperation mit dem Hôpital du Jura im Bereich von Baucherkrankungen. Ebenfalls gut etabliert hat sich die enge Zusammenarbeit im Bereich Tumor mit der Klinik Arlesheim. Sie umfasst das gesamt Spektrum onkologischer Krankheitsbilder. Nebst der Vorstellung der Patienten am Tumorboard des Claraspitals, hält ein leitender Arzt des Claraspitals wöchentlich Sprechstunden in der Klinik Arlesheim ab.

Solide Finanzen

Finanziell schliesst die Rechnung mit einem Betriebsgewinn von 0.7 Mio. Franken ab, dies bei einem Gesamtertrag von 204.3 Mio. Franken und einem Gesamtaufwand von 203.6 Mio. Franken. Unter Berücksichtigung der geplanten ausserordentlicher Abschreibungen im Zusammenhang mit den Bauprojekten liegt das Ergebnis bei -3.47 Mio. Franken. Der EBITDA des Spitals beträgt 9 Mio. Franken.

Bauprojekte

Im November 2017 wurden die neue Küche, die Kapelle, das «Café Chiara» und der neue Haupteingang in Betrieb genommen. Die lärmbedingten Einschränkungen waren während des Abbruchs der Kapelle und der Unterfangung des Trakts Nord teilweise beträchtlich. Auch die immer wieder wechselnde Wegführung vor dem Spital und durch das Haus stellte die Patienten vor Herausforderungen. Bereits im Oktober 2017 wurde das ehemalige Hirzbrunnenhaus an den Realisierungspartner HRS übergeben. Ende Jahr war das Gebäude bereits rückgebaut, am 28. Februar 2018 fand die Grundsteinlegung statt. Bereits Ende 2019 soll der fertige Ersatzneubau mit neuem OP-Trakt, neuen Räumlichkeiten für die ambulante Onkologie und einer Rehabilitationsabteilung sowie dem neuen Notfall an das Claraspital übergeben werden.

90-jährges Jubiläum

Am 6. Februar 2018 feierte das Claraspital seinen 90. Geburtstag. Vieles hat sich auf dem Weg zu einem stark spezialisierten Spital verändert, sowohl strategisch als auch baulich.