Die Elefantenkuh Malayka wuchs in der Wildnis von Südafrika aus. Bild: Zoo Basel
Die Elefantenkuh Malayka wuchs in der Wildnis von Südafrika aus. Bild: Zoo Basel
  • Andy Strässle
  • Aktualisiert am

Malayka ist gestorben: Was macht man mit einem toten Elefanten?

Mit Elefanten kennt sich die Basler Berufsfeuerwehr aus. Mehrmals hatten die Männer der Elefantendame Malayka schon auf die Beine geholfen. Heute trat das Tier seine letzte Reise an – mit der Feuerwehr.

Auf ihrem Rücken sind viele Basler geritten. Solange es noch das Elefantenreiten gab. Die afrikanische Elefantenkuh Malayka war in den 80er Jahren vom Zirkus Knie in den Zolli gekommen. Heute früh trat sie die letzte Reise an. Die Basler Feuerwehr hob das über drei Tonnen schwere Tier mit einem Kran hoch, verlud es in einen Lastwagen und transportierte den Elefanten nach Bern, wie Tanja Dietrich vom Zoo Basel sagt. Bei der Universität Bern im Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin wird ihr Körper untersucht.

Gemütlicher Zirkuselefant

Neben einer Jugenderinnerung für die Menschen galt Malayka als der «gemütliche» Elefant, der auf der Tembea-Anlage gerne die Sonne genoss. In der Herde des Zolli war sie im Alter von 46 Jahren das älteste Tier gewesen. Allerdings litt Malayka schon seit längerer Zeit unter «gesundheitlichen Problemen», wie der Zolli mitteilt. Mehrmals sei die Elefantenkuh hingefallen und habe nur mit der Hilfe anderer Elefanten überhaupt wieder aufstehen können. Gestern Nachmittag fiel sie erneut um. Noch einmal gelang es dem ehemaligen Zirkuselefanten aufzustehen, aber dann brach sie erneut zusammen und blieb reglos liegen. Die anderen Elefanten versuchten, ihr aufzuhelfen, aber Malayka wollte nicht mehr. Schliesslich zogen sich die Tiere nach einigen erfolglosen Versuchen ins Tembea-Haus zurück.

Auf Malaykas Rücken sind schon viele Basler geritten. Die Elefantendame hatte auch viel Freude am Wasser. Bild: Zoo Basel.

Nach einer kurzen Beratung entschloss sich das Team im Zolli dem Tier längeres Leiden zu ersparen. Malayka wurde eingeschläfert. Für die Berufsfeuerwehr war Malayka keine Unbekannte. Im Elefantenhaus hatten ihr die Männer mit Gurten schon mehrere Male wieder aufgeholfen. Als sie im Sommer 2015 mehrere Male im Aussenbereich gestürzt war, hatte sich der Zolli schon einmal überlegt, das altersschwache Tier einzuschläfern. Aber da sie mit Hilfe der Herde immer wieder auf die Beine kam, liess man die Elefantendame am Leben.

Kinderlos

In Bern im Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin wird die Todesursache genau abgeklärt, bevor der tote Körper von einer speziellen Firma abgeholt wird, die Tierkörper über 200 Kilo «entsorgt». Dort wird Malayka zu Tierfett und Tiermehl verarbeitet, Rohstoffe, die dann etwa in der Zementindustrie wiederverwendet werden. Die Elefantenseniorin, die in Südafrika 1971 wild geboren worden war, hinterlässt keine Nachkommen. Sie erlitt 1992 eine Totgeburt.

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