Buntspecht bei der Arbeit ©keystone
Buntspecht bei der Arbeit ©keystone
  • Binci Heeb
  • Aktualisiert am

Mit dem Buntspecht klopft der Frühling in Basels Wälder an

Kurz nach dem die die Tambouren bis zur nächsten Fasnacht verschwunden sind, ist in den Wäldern der Region wieder Trommeln zu hören. Nur zu sehen bekommt man die Klopfgeister sehr selten: es sind die Buntspechte bei der Arbeit, trotz den noch tiefen Temperaturen ein untrügliches Zeichen des unmittelbar bevorstehenden Frühlings.

Tock, tock, tock tönt es aus den Wäldern von Basel und Umgebung. Mit den ersten wärmeren Tagen sind die Spechte wieder unterwegs. Allen voran der Buntspecht. Sein kurzer, aber kräftiger Trommelwirbel ist gut zu hören, doch entdeckt man die kleinen, nur 22 bis 23 Zentimeter grossen, Vögel äusserst selten. Meist sitzen sie auf der Rückseite eines Stammes und entziehen sich den Blicken der Suchenden. Um die Erschütterungen beim Trommeln für die Verursacher erträglich zu machen, ist ihr Gehirn mit Stossdämpfern ausgestattet.

Trommeln in der Balzzeit 

Wer glaubt, die Frühlingsboten klopfen bereits nach Würmern oder Milben in den Stämmen irrt. In der Balzzeit dient das Trommeln der Männchen, um Weibchen anzulocken. Der Bräutigam beginnt damit in den ersten wärmeren Tagen des ausgehenden Winters, sobald seine Höhle bezugsbereit ist. Der Trommelwirbel dauert während der Balz länger und erklingt häufiger als über das Jahr. 

Vogel des Jahres 2016 

Der Trommelwirbel ist kurz, dauert nur etwa zwei Sekunden und besteht aus 10 bis 16 Schlägen. Die Weibchen trommeln gar etwas kürzer. Der Buntspecht gehört bei uns zu der am häufigsten und am meisten verbreiteten Specht-Art. Trotzdem, oder gerade deshalb, wurde er vom Schweizer Vogelschutz SVS zum Vogel des Jahres 2016 gekürt. Die Baumhöhlenbrüter ernähren sich von Insekten und Samen. Das schwarz und weiss gefärbte Gefieder ist an der Unterschwanzdecke leuchtend rot, nur die Männchen haben einen roten Genickfleck, welche sie – wenn man denn einmal Glück hat und eines sieht – von den Weibchen unterscheidet. 

Neben den Stossdämpfern, die ihr Gehirn abfedern, schützen feine Federn die Nasenlöcher des Buntspechts, damit sie das entstandene Holzmehl nicht einatmen. Um sich gut an der Borke festhalten können, sind ihre Kletterfüsse sehr spitz, gebogen und weisen eine dicke Haut auf, die sie vor Insektenstichen schützt. Denken Sie beim nächsten Waldspaziergang daran: Wer da anklopft ist indirekt kein geringerer als der Frühling selber.

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