• Andy Strässle
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Em Bebbi sy Jazz: Heisse Rhythmen und ein «Hoselupf» bei der 34. Ausgabe

Der Jazz gehört schon lange nicht nur dem Basler. Das Festival «Em Bebbi sy Jazz» hat sich zum Publikumsmagneten über die Region hinaus entwickelt. Bei der 34. Ausgabe im August setzen die Veranstalter auf heisse «Latin-Rhythmen» und den Mehrwegbecher.

Es ist ein sonniger Montagmorgen und die Laune im Café 1777 im Schmiedenhof gut. Zum dritten Mal präsentiert Peter Eichenberger das Programm vom «Em Bebbi sy Jazz». Der Direktor des Clara-Spitals hat die Nachfolge von Ernst Mutschler angetreten, der nach dem 30. Jubiläum zurückgetreten war. Der OK-Präsident erklärt, warum der Bebbi Jazz braucht so: «Unsere feste Säule ist der regionale Jazz in all seinen Facetten, das Festival soll weiterhin eine Auftrittsmöglichkeit für lokale Jazzer aller Couleur sein.»

Entdeckungen und Highlights im Fokus

Gleichzeitig will das Festival der Bebbischen Neugier gerecht werden und hat darum zum dritten Mal ein Fokus-Thema: Nach «Manouche», also Zigeunerjazz, und dem letztjährigen Motto «Singer-, Songwriter», das auf den dreissig Bühnen zu begeistern vermochte, präsentiert «Em Bebbi sy Jazz» dieses Jahr «Latin-Jazz» mit all seinen Gesichtern. Die Organisatoren präsentieren auch gleich einen der Stars. So freut sich Tony Martinez auf seinen ersten Auftritt in Basel. Er spiele am liebsten Klavier, werde am 18. August aber auch zum Saxophon greifen und singen, sagt Martinez. Mit seiner Formation «Tony Martinez & The Cuban Power» hat er seinen heissen Stilmix auch schon am Montreux Jazz Festival gezeigt. Die Verbindung zum grösseren und vor allem längeren Festival am Genfersee hält auch der Reggae-Act «Famara» aus dem Baselbiet aufrecht. Die Band um Leadsänger Thomas Nikles spielte vor drei Jahren in Montreux und sorgt nun in diesem August für ein lokales Highlight am Basler Festival.

Heute Morgen sind die Organisatoren auf jeden Fall auch stolz auf eine Entdeckung aus dem letzten Jahr. So kam der Basler Vincent Gross tatsächlich nach seinem Auftritt in der Basler Innenstadt als Schlagersänger gross heraus. Für die musikalischen Leiter, Christine Siegfried und Eduard Löw ist auf jeden Fall klar: «Das Festival soll vielfältig bleiben.» Dem stimmt Peter Eichenberger noch so gerne zu und sagt stolz, dass auch immer wieder neue Entdeckungen aus der Region am Festival aufspielen würden.

Durchschnittsgage 170 Franken

Was das Budget angeht, ist «Em Bebbi sy Jazz» keine grosse Nummer. Mit 350'000 Franken könne man den rund 700 Musikern im Durchschnitt eine Gage von 170 Franken zahlen. Und auch die grossen Acts kämen den Organisatoren gerne entgegen, erklärt Geschäftsführer Michael Santeler, der auch sagt, ohne Sponsoren sei es gar nicht möglich, ein Festival für 70'000 Besucher auf die Beine zu stellen, das umsonst sei. Neben dem wechselnden Motto gibt es dieses Jahr nur eine Neuerung: Diese heisst «dr Bächer». «Das war ein Hoselupf, aber dieses Jahr setzten wir das Konzept mit dem Mehrwegbecher konsequent um», sagt Peter Eichenberger.

Der OK-Präsident lobt die Disziplin von Besuchern und Standbetreibern: «Unsere Leute haben Disziplin und räumen den Müll weg.» Dazu habe man ein gutes Einvernehmen mit der Stadtreinigung. Er sagt auch, dass das Festival bei den Beizern in der Innenstadt grosse Unterstützung geniesse. Es gebe zwar immer zwei, drei Leute, die nicht zufrieden seien, aber grundsätzlich seien alle froh, wenn in der Stadt etwas passiere.

Wenn man sich an letztes Jahr erinnert, kann man sagen, dass vieles stimmt, denn da haben auch viele Nachbarn in der Innenstadt die Gelegenheit benutzt, um das Leben auf die Strasse zu verlagern, draussen zu grillen, Leute zu treffen und neue Leute auf unkomplizierte Art kennenzulernen. Besser kann es für «Em Bebbi sy Jazz» eigentlich nicht laufen.

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