«Lantini» und «Chez Donati» in Basel. ©Donati: Grand Hotel les Trois Rois
«Lantini» und «Chez Donati» in Basel. ©Donati: Grand Hotel les Trois Rois
  • Binci Heeb
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Bindella lässt Übernahme von «Piccobello» sausen – wirtet ab 2020 aber definitiv im «Chez Donati»

Die beliebte Zürcher Bindella-Gruppe will noch mehr Italianità nach Basel bringen: Wie unsere Newsplattform erfuhr, interessierte sich das Unternehmen deshalb für das italienische Restaurant «Picobello» am Blumenrain, musste die Verhandlungen aber aufgeben, wie Firmeninhaber Rudi Bindella gegenüber barfi.ch exklusiv erklärte. Nicht mehr daran gerüttelt wird aber daran, dass die die Gruppe ab 2020 die gediegene Gastroikone «Chez Donati» endgültig auf eigene Faust führen wird.

Bereits seit 2013 ist bekannt, dass der Zürcher Gastrokonzern Bindella das «Chez Donati» am Brückenkopf der Johanniterbrücke gekauft hat. Anfang 2020 übernehmen die Zürcher nun definitiv die Leitung des Restaurants. Aktuell wird es wegen bis 2019 laufenden Verträgen noch vom «Grand Hotel Les Trois Rois» geführt. Nun hat die Bindella-Gruppe mit dem Picobello am Blumenrain einen weiteren Standort in Basel geprüft. «Zu einer Übernahme kam es jedoch nicht», wie Rudi Bindella gegenüber barfi.ch bestätigt. Man halte aber am sehr gut laufenden «Latini» in der Falknerstrasse fest.

Donati, Bindella und das Tessin

Dass Bindella auch das über 60-jährige «Chez Donati» übernommen hat, ist für Basel ein Gewinn. Die Gäste der Betriebe teilen die Vorliebe des Patrons für Lokale mit langer Tradition und Cachet, sowie einer gewissen «Italianità». Doch bella Italia stimmt nur bedingt, den beide Familien – Donati und Bindella – stammen aus dem Tessin. In ihren Betrieben gibt oder gab es Mitarbeitende, die zwanzig, dreissig oder mehr Jahre im selben Restaurant arbeiten. Und das sagt in der heutigen Zeit viel über Qualität und Atmosphäre eines Hauses aus.

Bindella – Erfolgsgeschichte auf italienisch

Bindella ist bereits in vierter Generation an mittlerweile 42 Standorten in elf Städten in der Schweiz sowie einem Restaurant in Tel Aviv vertreten. Damit ist die Gruppe eine der grössten Gastronomieunternehmen der Schweiz und spezialisiert auf italienische Speisen. 1909 begann Jean Bindella im Tessin mit dem Import von Chianti-Weinen aus Italien. Sohn Rudolf sorgte in den 1940er-Jahren für den ersten Ausbau der Geschäfte: Er liess sich in Zürich nieder und eröffnete dort zwei Restaurants. Mit den vier Standbeinen Gastronomie, Weinbau-Weinhandel, Handwerksbetriebe und Immobilien expandierte er weiter. Der Unternehmer erwarb in der Romandie einen eigenen Rebberg, ging eine Partnerschaft mit der weltbekannten toskanischen Weindynastie Antinori ein und eröffnete 1963 in Zürich die erste Holzofenpizzeria in der Schweiz.

V.l.n.r.: Rudi jun., Christian, Christa und Rudi (Eltern), Stephan und Adrian Bindella. ©Bindella

Seit 1982 steht Rudi Bindella dem Unternehmen mit rund 1'200 Mitarbeitenden vor. Mit seinem Sohn Rudi jun. teilt er sich das Büro, bald soll auch Sohn Adrian in die Unternehmensleitung folgen. Mit der «Bindella Osteria & Bar» in Tel Aviv hat Sohn Christian den Sprung aus der Schweiz hinaus gewagt – wie es scheint mit Erfolg. Ob Bindella mit dem «Chez Donati» in Basel erfolgreicher sein wird, als die Zürcher Candrian-Gruppe, welche unter anderem die Kunsthalle mit Campari Bar, den Brauner Mutz und das Bahnhofbuffet betreibt, wird sich zeigen.   

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